Velberter Jecken feiern ihren Zug
Rund 10 000 Narren säumten gestern beim Zug durch die Innenstadt den Straßenrand.
Velbert. „In Velbert ganz klar, ist Karneval für alle da!“ Unter diesem Motto kamen entlang der Friedrichstraße Groß und Klein sowie Jung und Alt zusammen, um den Höhepunkt des Karnevals zu feiern. Standen am Sonntag auf Tönisheide bei widrigen Wetterbedingungen immerhin fast 2500 Narren am Straßenrand, säumten gestern 10 000 den Zugweg bei trockenem Wetter, allerdings ließ ein eisiger Wind die Narren frieren.
Eva Weikinnes traute dem Wetterbericht nicht, sie hatte sich mit Tochter und Enkel ein gelbes Regencape mit Entenkopf übergezogen — Regenschutz und Verkleidung in Einem. Ansonsten hatten sich nur wenige Zuschauer verkleidet. Fantasievoll gewandete Gruppen, die sonst für Aufsehen und Anerkennung sorgten, waren nicht zu entdecken. Angeführt wurde die Parade durch Radfahrer. „Das Prinzenpaar hat bei seiner Proklamation verkündet, dass die Präsidenten aller Velberter Gesellschaften dem Zug auf Rädern vorweg fahren sollen“, erklärte Christian Nikolaus, Präsident des Festausschusses Velberter Karneval.
Viele Kindergärten nahmen an dem Umzug teil, die Eltern hatten sich für den langen Marsch gut vorbereitet. „Wir haben Muffins dabei, wenn die Kleinen hungrig werden, dazu gibt es Trinkpäckchen gegen den Durst“, so Stefanie Gebhardt, die mit der Don Bosco-Kita unterwegs war. Sollten beim Laufen die kleinen Beinchen müde werden, gab es die Möglichkeit, dass sie im Bollerwagen ans Ziel gebracht wurden. Nicht gut Fuß war Jasmina Jakubitz, Tanzmariechen bei der Prinzengarde der KG Urgemütlich. Sie humpelte auf Krücken mit. „Die Verletzung habe ich mir einfach so auf der Straße zugezogen, nicht beim Tanzen“, erklärte sie. „Aber hier mitlaufen, das ist Ehrensache, dass muss sein.“
Mittendrin im Gewühl sprach sich ein gut gelaunter Zugleiter immer wieder mit der Polizei und den Kräften vom Ordnungsamt ab. Er freute sich nicht nur über das trockene Wetter („Hat der Festausschuss bei Petrus bestellt.“), sondern auch darüber, dass alles funktionierte. „Die Auflagen sind immer noch sehr hoch, das ist wohl die Zukunft, da müssen wir mit fertig werden.“ Offensichtlich war die Vorbereitung gelungen.“ Es gab keine besonderen Vorkommnisse, es war sehr ruhig“, bilanzierte die Polizei am Ende des Zuges. Da durfte sich Zugleiter Michael Schmidt entspannt im Vereinsheim der KG Große Velberter ein Bierchen genehmigen.