Verkehrentwicklungsplan: Jetzt sind die Bürger gefordert
Auf einer interaktiven Karte im Internet können die Velberter ihre Beobachtungen, Kritik und Anregungen eintragen.
Velbert. „Wir hoffen auf eine breite Resonanz aus der Bevölkerung, denn schließlich ist jeder Verkehrsteilnehmer, egal ob als Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer.“ Sven Lindemann, der Geschäftsführer der Technischen Betriebe (TBV) setzt auf die Mitarbeit aller Velberter bei der Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplanes für Velbert-Mitte. Nachdem im Oktober ein Workshop mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Interessenvertretungen und den Träger öffentlicher Belange stattfinden wird, findet am 15. November ein Bürgerforum mit Beteiligungsverfahren statt. „Da kann sich jeder einbringen, wir brauchen die lokale Expertise“, wirbt Michael Rotert vom Verkehrsmanagement der TBV um das Wissen der Einwohner.
Nach der Erfassung der Grundlagen können Modellprognosen und Maßnahmenkonzepte aufgestellt werden. Dafür werden zusammen mit dem Planungsbüro PTV Transport Consult GmbH jede Menge Daten erhoben. Von besonderer Bedeutung ist dabei die interaktive Karte auf der Seite www.vep-velbert.de. „Da haben wir 54 Knotenpunkte aufgeführt. Wenn man sich angemeldet hat, kann man diese Stellen anklicken, es öffnet sich ein Fenster, in dem man seine Beobachtungen und Anregungen zum Verkehr an dieser Stelle darlegen kann“, stellt Jan Malik von dem Planungsbüro fest.
Daneben betreiben die Planer eine intensive Beobachtung des ruhenden Verkehrs. Daneben greifen die Planer auf Verkehrszählungen zurück. Im Gegensatz zu früher werden keine Studenten mehr eingesetzt, sondern Kamerasysteme, die anonymisiert die Fahrzeuge erfassen. „Mit dem Modell aus dem Verkehrsentwicklungsplan haben wir die Grundlagen und können damit an weitere Vorhaben gegen“, sagt Sven Lindemann. Er erinnert dabei auch an die Gespräche, die eine Osttangente zum Ziel haben.
Sven Lindemann, Geschäftsführer der Technischen Betriebe Velbert, zum Verkehrsentwicklungsplan
„Wir wollen den Verkehrsentwicklungsplan für Velbert-Mitte aufstellen, weil es hier Probleme mit dem Verkehrsfluss gibt. In Neviges und Langenberg haben wir das so nicht, das heißt aber nicht, dass nicht den Blick auf diese beiden Orte werfen. In Mitte stoßen wir an eine Grenze, schließlich ist die Velberter Innenstadt auch ein beliebtes Einkaufsziel. Stadtentwicklung ist Verkehrsentwicklung. Mit einem solchen Plan können wir die Auswirkungen von neuen Projekten voraussagen“, sagt der TBV-Chef.
Vom Verkehrsentwicklungsplan erhoffen sich die Experten nach der Fertigstellung der Stadtgalerie verlässliche Prognosen zu den Verkehrsströmen. Das ist ihnen bei der Umwandlung des Woeste-Geländes in ein Einkaufszentrum und einer Wohnbebauung bereits gelungen.
vep-velbert.de