Neviges „Versuchskarnickel“ können ihren Stempel aufdrücken
Tönisheide. · Die Gesamtschule Velbert-Neviges hat am Mittwoch ihren Unterricht An der Maikammer aufgenommen.
In dem Gebäude der ehemaligen Heinrich-Kölver-Schule hat eine neue Ära begonnen: Am Mittwochmorgen nahm dort die neue Gesamtschule Velbert-Neviges ihren Betrieb auf. Zu der sehr nüchtern gehaltenen Eröffnungsfeier ohne Blumenschmuck und musikalischem Rahmen drängten sich erwartungsvolle Fünftklässler und deren Eltern in der Aula. Nach Jens Bullmann vom Leitungsteam der neuen Schule begrüßte ein gut gelaunter Bürgermeister die Schulgemeinde.
Bürgermeister stand Schule
lange skeptisch gegenüber
Lukrafka, der lange Zeit der Errichtung einer zweiten städtischen Gesamtschule sehr skeptisch gegenüberstand, gratulierte den Schülern und Eltern zu der Schulwahl. Er erinnerte an unsichere Zeiten und schlaflose Nächte, als nicht feststand, ob die Schule zustandekommt. „Ihr habt alle dazu beigetragen. Das Schulgebäude wurde verändert, es ist nicht ganz fertig, ihr habt neue Schulmöbel und Bücher, an der Turnhalle muss noch etwas gemacht werden, die Mensa werden wir im nächsten Jahr vergrößern.“
Der erste Bürger der Stadt wünschte den Schülern Mut und Kreativität, etwas Neues zu machen. „Ihr seid der erste Jahrgang, ihr könnt mir Euren Lehrern der Schule den Stempel aufdrücken. Eine Chance, die andere nicht haben. Ich wünsche Euch viel Spaß und eine spannende Entdeckungsreise. Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass die Stadt ein zuverlässiger Begleiter sein wird.“
Karin Büschenfeld bezeichnete die Kinder als „Versuchskarnickel“. „Das ist nicht böse gemeint“, korrigierte sich die Schuldezernentin der Bezirksregierung Düsseldorf für den Kreis Mettmann. „Ihr könnt gestalten, ihr plant die Schule mit. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Jens Bullmann betonte, dass die Lehrer die Verantwortung für das individuelle Lernen in die Hände der Schüler legen. Sein Dank ging an alle, die sich für das Zustandekommen der Schule engagierte hatten, zuletzt das IT-Team der Stadt, das dafür sorgte, dass der Zugriff auf das Internet wieder funktioniert.
Der am Mittwoch gepflanzte Baum soll wachsen wie die Kinder
Als Zeichen der Wertschätzung und Verantwortung wurde nach den kurzen Reden der „Schulapfelbaum“ gepflanzt. „Dieser Baum soll wachsen wie ihre Kinder“, umschrieb Bullmann den symbolischen Akt, an dem die gesamte Schulgemeinde und die Verwaltung tatkräftig beteiligt war.
Über dem Haupteingang hing ein etwas improvisiertes Schild mit der Aufschrift „Gesamtschule Velbert-Neviges“, darunter war das obligatorische rote Band gespannt. Nachdem dieses durch Karin Büschenfeld, Jens Bullmann und Dirk Lukrafka mit einer altertümlichen Schneiderschere durchschnitten wurde, strömten die 114 ersten Nevigeser Gesamtschüler zum ersten Mal in ihre Klassenräume.