Viertelklang — eine Einladung zum Konzert-Spaziergang

Das Musikfestival kommt am 31. August nach Neviges — mit 16 Konzerten an fünf Kulturorten.

Foto: WZ-Archiv

Im vergangenen Jahr erklangen die Viertel in Langenberg. 2018 ist Neviges dran. Zum ersten Mal. Was die einen freut, ärgert die anderen, weshalb sich Anja Franzel vom Kulturbüro der Stadt Velbert wohl etwas einfallen lassen wird. Erst mal freut sie sich aber auf den 31. August, an dem das Musikfestival Viertelklang in Neviges „mit seinen Gegensätzen aus altem bergischen Stadtkern und ganz neuer Architektur“, wie dem Paradebeispiel Mariendom, über die Bühne geht. Und weil der Stadtteil „nur“ einer von vier Viertelklang-„Austragungsorten“ ist, wurde das Programm am Montag im Bürgerbahnhof Vohwinkel vorgestellt, wo das Festival am 1. September stattfindet. Gefolgt von Solingen-Ohligs am 29. September und Remscheid-Lüttringhausen am 6. Oktober.

Foto: Pöms

Viertelklang, das steht für Austausch über Genregrenzen hinweg, für das Verlassen eingetretener Publikumspfade, für Neugier und ungewöhnliche Konzerterlebnisse. 2011 nahm das Projekt in Wuppertal seinen Anfang, 2013 stießen Remscheid und Solingen hinzu, seit drei Jahren macht auch Velbert mit. Ulrich Marxcors, Musikexperte im Wuppertaler Kulturbüro: „Es geht ganz bewusst darum, dass Künstler in 30 Minuten vorstellen, was sie aktuell machen. An neuen Orten oder an den üblichen Orten, aber mit unerwarteter Kunst. Das führt dazu, dass sowohl Besucher kommen, die sich sonst nicht ‚reintrauen’ als auch die Zahl der Besucher insgesamt steigt. Und: Ein Teil taucht später auch bei anderen Konzerten auf.“

Die Viertelklangstrecke in Neviges verbindet am 31. August fünf unterschiedliche Spielstätten — Klostervorplatz, Alter Bahnhof, Gaststätte Graf Hardenberg, Nostalgiecafé Bergischer Hof und Evangelische Stadtkirche — zum fußläufigen Musikspaziergang entlang der Elberfelder und Bernsaustraße, der ob der Kürze der Konzerte auch durchaus mehrere Events umfassen kann. Franzel: „Viertelklang ist ein Spazierformat, bei dem sich die Leute treffen, austauschen und gute Laune haben.“ Eröffnet wird der Abend um 18 Uhr auf dem Platz im Orth.

Bei der Suche nach den Akteuren half den Organisatoren eine regionale Datenbank, die sich in den vergangenen Jahren gebildet hat. Die musikalische Bandbreite reicht vom Schlager, über barocke Musik, Singersongwriting, afrikanische Chormusik, Blechblasmusik bis hin zu Pop und Rock.

Insgesamt gibt es 16 Konzerte, darunter auch eines des bekannten Axel Fischbacher Quintetts, das in allen vier Stadtteilen auftritt. Beispiele: Die Wuppertaler Kultschlagerband Pöms kommt ins Nostalgie-Café, das nicht nur einen gemütlichen Raum, sondern auch einen mit Bühne und Discokugel hat. Tangoyim spielt auf dem Klostervorplatz jüdische Musik, die Paranotics bieten ihren „Power Rock“ im Graf Hardenberg auf. Coverversionen bekannter Pop- und Rocksongs spielen Wide Eyes, die aus der Musik- und Kunstschule Velbert hervorgegangen sind.

Und der berühmte Dom? Bleibt außen vor, weil er „zu riesig und damit schwierig zu bespielen ist. Da braucht es etwas Knalliges“, lächelt Franzel.