Wahl des neuen Vize-Bürgermeisters
Am Dienstag wählt der Rat einen neuen stellvertretenden Bürgermeister.
Velbert. Wenn der Rat am Dienstag einen neuen Bürgermeister-Stellvertreter wählt, gibt es keine Diskussionen, keine Aussprache. Die gab es es im Vorfeld. Und zwar reichlich. Schließlich wurde aber ein Kandidat gefunden, der im Saal Velbert des Rathauses um 17 Uhr auf eine breite Mehrheit zählen darf: Rolf Otterbeck (SPD).
Nach dem Tod Hinnerk Tegtmeiers (SPD) wird die Wahl nötig. Gemäß der Hauptsatzung der Stadt Velbert hat der Rat der Stadt zwei Stellvertreter des hauptamtlichen Bürgermeisters zu wählen. Die Gemeindeordnung bestimmt, dass Tegtmeiers Nachfolger für den Rest der Wahlzeit in geheimer Abstimmung zu wählen ist.
Als zweitgrößter Fraktion wird der SPD ein Vorschlagsrecht eingeräumt. Das allerdings ist nicht bindend. Es war diese Feinheit, die in den vergangenen Wochen für regen Gesprächsverkehr unter Fraktionen sorgte.
Der Grund für den vermehrten Gesprächsbedarf: Die SPD hatte in Erwägung gezogen, Volker Münchow als neuen zweiten stellvertretenden Bürgermeister ins Rennen zu schicken. Doch nach ersten Ankündigungen wurde klar, dass dies kein Selbstläufer werden würde.
Münchow, Fraktionsgeschäftsführer der SPD und auch Kreistagsabgeordneter, ist eines der sozialdemokratischen Sprachrohre der Genossen in Velbert. Einer, der polarisiert, der politisiert. Viele sehen darin ein Problem, „weil der Bürgermeister auch Repräsentant ist, der nicht immer einen politischen Konfrontationskurs fahren soll“, kommentierte ein Ratsherr die Bedenkenlage, die sich quer durch die Fraktionen gezogen haben soll.
Die SPD wird heute daher den unbelasteten Rolf Otterbeck vorschlagen. Der Rentner ist seit zweieinhalb Jahren im Rat der Stadt. „Es ist eine Entscheidung, die mich nicht übertrieben glücklich macht“, sagt der Genosse auf WZ-Anfrage, „schließlich gehe ich schon auf die 70 zu“.
Klassische sozialdemokratische Themen wie soziale Gerechtigkeit und Sport skizziert er als seine Schwerpunkt-Politfelder. Er ist Vorsitzender des Finanzausschusses, ist unter anderem auch Mitglied in den politischen Verwaltungsgremien von Klinikum und KVB/BV. Zudem engagiert er sich in der Awo und im Velberter-Boxclub. „Ich habe eigentlich genug zu tun.“ Doch als die SPD an ihn heran getreten war, konnte er nicht Nein sagen. Otterbeck: „Es gab keinen anderen Kandidaten. Dann mache ich eben.“