Wehr fährt 462 Einsätze in 2016
Die Wülfrather Feuerwehr blickt zurück auf ein ereignisreiches Jahr.
Wülfrath. Der Neujahrsempfang der Feuerwehr Wülfrath fand in diesem Jahr erstmals im KommunikationsCenter Schlupkothen statt. Die Kathedrale war fast zu klein für die Feuerwehrleute und Ehrengäste, die mit ihrem zahlreichen Erscheinen zeigten, welche Wertschätzung der ehrenamtliche Einsatz der Feuerwehr in einer Gesellschaft verdient.
„Es ist hier etwas enger, aber dafür auch gemütlicher“, sagte Wehrleiter Guido Großmann und dankte allen Feuerwehrleuten für die geleistete Arbeit in 2016. „Ihr könnt mir glauben: dieses Jahr wird’s nicht weniger!“
Auch Bürgermeisterin Claudia Panke, der stellvertretende Kreisbrandmeister Mirko Braunheim sowie THW-Vertreter Frank Riederich hoben in ihren Grußworten hervor, dass der ehrenamtliche Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr, oftmals auch unter Gefahr für das eigene Leben, nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Dafür werde auch viel Zeit im familiären Leben geopfert. Umso erschreckender sei es, dass Einsatzkräfte sich immer häufiger Beleidigungen, Drohungen und Gewaltbereitschaft von Passanten und rivalisierenden Gruppen ausgesetzt sähen. „Wenn sogar Knallkörper auf Feuerwehrleute geworfen werden, bin ich sauer“, sagte Frank Riederich. Man müsse Respekt und Anerkennung für die Feuerwehr zurückgewinnen. Der Jahresbericht zeigte, dass im vergangenen Jahr mit 462 Einsätzen rund 70 Einsätze mehr gefahren wurden als noch in 2015. Großfeuer machten dabei mit zwölf Einsätzen nur den kleinsten Teil aus, Kleinfeuer verursachten immerhin 29 Einsätze. Die zahlenmäßig meiste Arbeit entfiel mit 100 Einsätzen auf Fahrten des Rettungswagens. Technische Hilfen, unter die auch das berühmte „Tier in Not“ fällt, wurden 61 mal geleistet.
Sehr ärgerlich sei, und das hob auch Claudia Panke hervor, dass im letzten Jahr besonders viele Ölspuren beseitigt werden mussten. Ganze 81 Mal wurde die Feuerwehr so auf Trab gehalten. Man müsse überlegen, wie die Ehrenamtlichen Kräfte in diesem Bereich entlastet werden könnten.
Auftrag an die Politik: die Feuerwehr braucht mehr Personal. Allgemein hat der Abschluss eines neuen Brandschutzbedarfsplans oberste Priorität. Bürgermeisterin Panke versicherte, man sei permanent im Gespräch. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Bewilligung eines zweiten Standorts am Rotdornweg, für den ein neuer Bebauungsplan erstellt werden muss. Panke hoffe, dass der Rat am 28. März den Haushalt 2017 beschließt, damit die Mittel für den Neubau freigegeben werden können. Im November freute sich die Feuerwehr über die Anschaffung einer neuen Drehleiter, die Claudia Panke als „Schmuckstück“ bezeichnete. Ein Schock sei dagegen gewesen, dass der stellvertretende Wehrleiter Matthias Mausbach um seine Entlassung gebeten habe. „Damit reißt du eine große Lücke in unser gut laufendes Trio“, so Guido Großmann.