Weihnachtsmarkt mal anders
Besucher des Marktes an der Stadtkirche kaufen Artikel für einen guten Zweck.
Neviges. Der etwas andere Weihnachtsmarkt lockt nun schon seit 15 Jahren Besucher zur evangelischen Stadtkirche im Herzen Neviges’. Was ist dort anders als auf den Märkten im Umkreis, in Wuppertal, in Düsseldorf oder Köln? Heinrich Haas vom Bürgerverein Hardenberg-Neviges weiß die Antwort: „Der Markt ist klein, aber fein. Wer sich hier trifft, der kennt sich, der plaudert über Politik, über alles, was in Neviges interessiert.“ Vereinsmitglied Robert Kilian nickt.
Die Beiden stehen gerne in ihrem Stand mit dem Heizöfchen. Für Robert Kilian ist der Markt Neuland, Heinrich Haas ist bereits sieben Jahre dabei. Sie verkaufen Glühwein — mit und ohne Schuss. „Es macht einfach Spaß, hier zu stehen“, sagt Kilian.
Rene Görtz, Jugendleiter des CVJM Neviges kann das nur bestätigen. An seinem Stand werden Waffeln verkauft. Um die Mittagszeit ist gestern noch nicht die Hölle los. „Die Leute kaufen erst einmal eine Wurst. Erst dann möchten sie Waffeln oder Kuchen“, sagt er.
Der zwölfjährige Lukas wird bald konfirmiert. Er ist ein „Konfi“ wie es die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Neviges, die den Markt ausrichtet, liebevoll nennt. „Habt ihr Gläser oder Geschirr, das ich mitnehmen soll?“, fragt Lukas. Der Weihnachtsmarkt ist ihm wohl bekannt. Schon als Grundschüler hat er am Stand mitgeholfen. Der zweitägige Weihnachtsmarkt ist etwas Besonderes. „Ich kenne Leute, die kommen nur zu uns. Die möchten nicht in die großen Städte fahren“, sagt Haas.
Samstagmittag war eine große Kinderschar von der Sparkasse zur Stadtkirche gezogen. Die Kinder zogen als Maria und Joseph, als Engel, Hirte oder König durch Neviges, sangen in den Geschäften und erhielten dafür manche Leckerei. „50 Beteiligte haben mitgemacht. Das hat es noch nie gegeben“, sagt Mitorganisatorin Dietgard Reith.
Samstagabend hat auch das christliche Kabarett mit Frank Kampmann als „Friedhelm Meisenkaiser“ in der Stadtkirche viel Anklang gefunden. Der Gottesdienst mit Pfarrer Detlef Gruber und dem CVJM-Singkreis „Lichtblick“ war gut besucht. Für Adventsmusik sorgte nach dem Gottesdienst der Posaunenchor unter der Leitung von Anneliese Iffland. Hagen Millauer führte Interessierte durch die Kirche.
Bücher und Kalender der Bleibergquelle fanden guten Absatz, Pfarrerin Stefanie Stute las weihnachtliche Geschichten vor.
Nächstes Jahr sind die Standbetreiber wieder beim anderen Weihnachtsmarkt dabei. Ob mit Reibekuchen, Würstchen, Handarbeiten oder Honig. Er ist einfach anders dieser Weihnachtsmarkt.