Velbert Milder Winter verringert Kosten
Velbert · Bei den Technischen Betrieben Velbert lagern 1000 Tonnen Streusalz für den Winterdienst.
Während die Alpen im Schnee versinken, viele Täler von der Außenwelt abgeschnitten sind und Katastrophenalarm ausgelöst wurde, machte der Winter im bergischen Hügelland bisher nur zarte Andeutungen seiner Existenz. Ein leichter Niederschlag in Form von Graupelschauern sorgte gestern Morgen für zum Teil heftige Verkehrsbehinderungen: Auf der A 46 staute sich der Verkehr vom Autobahnkreuz Wuppertal-Nord in Richtung Düsseldorf auf eine Länge von 20 Kilometern wegen der glatten Fahrbahn, in Solingen brach der Verkehr teilweise zusammen. Das Niederbergische kam dagegen überaus glimpflich davon.
Der Streuwagen konnte in
Neviges rasch wieder umkeheren
„Wegen der Hagelschauer ist gestern Morgen ein Fahrzeug nach Neviges gefahren, das aber schnell umkehren konnte“, berichtet Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach auf Anfrage. In diesem Winter gab es bisher nur einen größeren Einsatz der Räumfahrzeuge von den Technischen Betrieben Velbert (TBV), das war am dritten Advent, dem 16. Dezember. „Da kann ja noch was kommen, wir sind ja erst am Anfang“, spekuliert Blißenbach, der daran erinnert, dass der kalendarische Winter erst vor rund zwei Wochen begonnen hat.
Auf alle Fälle ist Velbert gut für einen Wintereinbruch gerüstet. In den Lagerhallen der Technischen Betriebe Am Lindenkamp liegen 1000 Tonnen Salz, um einer möglichen Glätte zu Leibe zu rücken. Weil für die vergangene Nacht Minustemperaturen und vielleicht leichter Schneefall angekündigt waren, hatten 90 TBV-Mitarbeiter Bereitschaftsdienst. Neben den Handkolonnen, die mit Schneeschieber und Schaufeln die weiße Pracht auf Gehwegen und an Bushaltestellen beseitigen, stehen acht Streufahrzeuge bereit. „Bei Bedarf können zwei weitere Lastwagen zu Streufahrzeugen hergerichtet werden“, ergänzt Blißenbach.
Die Straßen werden nach bestimmten Prioritäten geräumt und gestreut, je nach deren Bedeutung und Verkehrsaufkommen. Während der Service des städtischen Winterdienstes für die Autofahrer und Pasaanten kostenlos ist, werden die Grundstückseigentümer der geräumten Straße an den Kosten beteiligt.
Bei seiner Sitzung vor Weihnachten hat der Verwaltungsrat der TBV beschlossen, dass in diesem Jahr die Anlieger von Straßen der Priorität 1 mit Gebühren von 1,84 Euro pro Frontmeter belastet werden, es folgen die Prioritäten 2 und 3 mit 1,19 Euro und 87 Cent und 79 Cent in Fußgängerzonen. Auf den ersten Blick erscheine die Gebührensteigerung von bis zu 47 Prozent beim Winterdinest sehr heftig, durch den geringen Anteil am städtischen Gesamtgebührenvolumen falle dieses Plus aber nur geringfügig ins Gewicht, hatte TBV-Chef Sven Lindemann damals argumentiert. Insgesamt setzen die TBV für 2019 einen Aufwand von 709 314,97 Euro an, wovon die Stadt Velbert einen Anteil zwischen 15 und 30 Prozent trägt. Die Gebührensätze können sich in zwei Jahren wieder ändern: Bleibt der Winter so mild wie bisher, können die aktuellen Kosten dann mit den Überschüssen verrechnet werden. So fiel aus dem Jahr 2015 eine Überdeckung von 147 942,59 Euro an.