Neviges Sternsinger trotzen dem Regen
Tönisheide · 25 Jungen und Mädchen sangen auf Tönisheide und brachten den Segen für das neue Jahr.
„Es war kalt, aber sonst war es ganz gut, weil es seit Jahren Spaß macht.“ Pascal Hindenburg, Student der Chemie ist seit Kindesbeinen als Sternsinger unterwegs. „Das hatte mir als Kind schon Freude bereitet, deshalb bin ich jetzt als Betreuer mit dabei.“ In neun Gruppen schwärmten am Wochenende 25 Kinder, verkleidet als Caspar, Melchior und Baltasar mit dem Stern in der Hand aus, um zu Singen, den Segen zu bringen und Spenden zu sammeln.
Spenden kommen behinderten Kindern in Peru zugute
Im Aussendungsgottesdienst in der Kirche Sankt Antonius hatte Bruder Jakobus die Jungen und Mädchen zusammen mit der Kreide und dem Aufkleber „20*C + M + B + 19“ gesegnet, die über die Haustüren angebracht werden. „Das ist das sichtbare Ergebnis für den Segen“, so der Franziskanerr, der zuvor über das Motto der diesjährigen Aktion sprach. „Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit“. Mit den Spenden sollen vor allem behinderte Kinder in dem südamerikanischen Land unterstützt werden, die dort diskriminiert und ausgegrenzt werden. In einem Film während des Vorbereitungstreffens wurde eindrucksvoll gezeigt, wie schwer es dort Kinder mit Handicap haben.
Nachdem bereits am Mittwoch und Donnerstag die Sternsinger bei Tönisheider Firmen, vornehmlich an der Neustraße sangen, gingen sie am Samstag von Haustür zu Haustür. Die Jüngsten kamen aus dem katholischen Kindergarten und waren erst vier Jahre alt, so wie Friederike. „Ich durfte den Stern tragen“, verkündet sie stolz. „Und ich habe die Sammelbüchse gehabt“, ergänzt Marlon, der auch erwähnt, dass man sich zwischendurch mal abgewechselt hatte.
Das Wetter meinte es nicht besonders gut mit den kleinen Segensbringern, der kalte Nieselregen setzte sich in die Umhänge. Als die Gruppen um die Mittagszeit im Pfarrheim Sankt Antonius eintreffen, kümmerte sich Ulrike Overbeck sofort um die nassen Klamotten. Anschließend nahm die ehemalige Leiterin des katholischen Kindergartens zusammen mit Annegret Kellersohn die Spendendosen entgegen, der Inhalt wurde sofort gezählt.
Tönisheider spendeten viel Geld und noch mehr Süßigkeiten
Die Tönisheider sind offenbar spendabel, auffallend viele Geldscheine kommen beim Öffnen zum Vorschein. Daneben wurden die Sternsinger reichlich mit Süßigkeiten beschenkt. Die prall gefüllten Stoffbeutel wurden auf einem großen Tisch ausgeleert und der Inhalt wurde fein säuberlich sortiert. Neben übriggebliebenem Weihnachtnaschwerk waren große Tüten dabei, die offensichtlich extra für den Besuch der Sternsinger gekauft wurden „Jedes Kind darf sich was aussuchen, das meiste geht allerdings an ein Kinderheim in Weißrussland“, so Annegret Kellersohn.
Nach der Tour durch Tönisheide hatten sich die Kinder eine Stärkung verdient. Das Küchenteam hatte bereits die Tische gedeckt, es gab Pommes mit Bockwürstchen, Mineralwasser und Apfelschorle, zum Nachtisch Pudding oder Joghurt. Während die Mahlzeit für die Kindergartenkinder den Abschluss des Sternsingens bedeutete, marschierten die Älteren nochmal los.