Winterfest der Landjugend: Frauen parken doch besser ein
Die Landjugend widmete sich bei ihrem Winterfest der kleinen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Wülfrath. Geschlechterkampf bei der Landjugend: Liebgewonnene Klischees zwischen Mann und Frau hat der bäuerliche Nachwuchs beim traditionellen Winterfest im Paul-Ludowigs-Haus auf die Schippe genommen — durchaus auch wörtlich nach dem Motto, warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können.
Da musste das Moderatorenteam natürlich ein gemischtes Duo sein, und so stand Fabian Grätz die schöne Helene als Mitstreiterin zur Verfügung — dargestellt von Konstantin Mielke.
Vor ausverkauftem Haus und zahlreichen Ehrengästen — neben Vertretern von Orts- und Kreisbauernschaft saß auch der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Preuß im Publikum — lieferten sich die beiden einen munteren Schlagabtausch bei der Präsentation des Programms.
Das startete gleich mit dem Sahnehäubchen aller Klischees, dem Einparken. Allerdings mussten die Kandidaten aus dem Publikum, Anne-Maria Schreiber und Alice Bruchhaus sowie Bernie Schulte-Bocholt und Holger Wichelhaus, ihre Trettrecker auf der Bühne unter erschwerten Bedingungen rückwärts in Parklücken aus Stühlen bugsieren: Fahrer beziehungsweise Fahrerin hatten die Augen verbunden und rangierten nach Anweisung. Die Herren erledigten ihre Aufgabe zwar schneller, aber nur nach etlichen Karambolagen mit den Stühlen.
Wer kann besser nageln? Eva-Maria Diers-Nowak und Moritz Zur stellten sich der Aufgabe am Nagelbalken, der junge Mann allerdings mit dem Handicap, die linke Hand benutzen zu müssen. Von rhythmischem Klatschen angefeuert, ließen die beiden die Funken fliegen, bis Diers-Nowak unter frenetischem Beifall vor allem der Damenwelt als erste den letzten Stahlpin im Holz versenkte. Die Erfolgsprämie war sinnigerweise ein Gutschein fürs Nagelstudio.
Die unterschiedlichen Bedürfnisse von Mann und Frau verdeutlichten Nina Ramrath und Felix Rauch in einem Sketch über eine gemeinschaftliche Einkaufstour — kaum ein Thema hält mehr Tretminen für eine Beziehung bereit.
Und noch einmal waren Kandidaten aus dem Publikum am Zug: Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, trat gegen Ehefrau Loretta zum Intelligenztest an, der allerdings mehr ein Wissenstest war. Beide schlugen sich mit Bravour, wobei Martin Dahlmann zum Schluss knapp die Nase vorn hatte.
Keine Show ohne Werbeunterbrechung: In den Umbaupausen flimmerten Spots für bekannte Markenartikel über die Leinwand. Die Landjugend hatte die Clips selbst gedreht, wobei sich ungeahnte, neue Möglichkeiten für die Produkte auftaten — wenn etwa das Waschmittel, das Waschmaschinen länger leben lässt, auch Kalkflecken vom Treckerlack entfernt.
Musik und Tanz kamen natürlich auch nicht zu kurz: Ein Gesangsduell lieferten sich die Back Street Boys, dargestellt von fünf Landjugend-Mädels, mit den Spice Girls — fünf Jungs in herzigen Kleidchen und mit Perücken.
Passende Untermalung bis zum Schluss: Das Finale gestaltete die gesamte Landjugend zu Hits wie „Männer“ von Herbert Grönemeyer, „Mädchen“ von „Lucilectric“ oder „M&F“ (Männer und Frauen) von den „Ärzten“, um gemeinsam mit „Superjeilezcik“ von „Brings“ zu enden. Anschließend ging es auf der Tanzfläche mit der Band „City Sound“ weiter.