Wirtschaft setzt bei Mobilität aufs Rad

Ein Experte für betrieblichen Umweltschutz stellte zukunftsträchtige Modelle vor.

Foto: Ulrich Bangert

Velbert. Während in den Bereichen der Energiewirtschaft, der Haushalte und des Gewerbes in den vergangenen Jahren eine deutliche Senkung des klimaschädlichen Kohlendioxids zu verzeichnen ist, liegt diese beim Verkehr bei einem Prozent, wie Nico Marke feststellte. Der Experte für betrieblichen Umweltschutz sprach auf Einladung des städtischen Klimamanagers Marian Osterhoff vor Unternehmern und interessierten Bürgern, um eine neue Mobilität für die Wirtschaft vorzustellen.

„Durch den Ausbau von Autobahnen findet kein Umdenken statt. Wir sollten Anreize schaffen, nicht immer mit dem Pkw zu fahren.“ Neben einem verstärkten Einsatz von Home Office und Telefonkonferenzen plädierte der Umweltexperte für Maßnahmen, um das Fahrrad attraktiver zu machen. „Bewegung ist gesund, auch auf dem E-Bike ist das so. Radfahrer sind erwiesenermaßen seltener krank, das Interesse am Rad ist schon da.“

Dortmunde Wirtschaftsförderer Rolf Finger berichtete über Erfahrungen mit dem Lastenfahrrad, das mit Elektro-Unterstützung eine Reichweite von 120 Kilometern hat und bis 100 Kilogramm Zuladung transportieren kann. „Es fallen keine Emissionen an, schont die Umwelt, braucht in der Regel keinen Parkplatz, hat eine einfache Technik, es gibt keine direkten Steuern.“ Paketdienste, die wegen des Internethandels immer mehr zu tun haben, nutzen etwa in Dortmund Lastenräder für die „letzte Meile“.

Daneben wurden Lösungen für das Handwerk gezeigt. Der durchschnittliche Pendler legt durchschnittlich 19 Kilometer bis zu seinem Arbeitsplatz zurück. „Das kann man gut mit dem Rad erledigen. Früher sagte man: ,Da bin ich aber fertig, wenn ich am Arbeitsplatz ankomme.’ Mit dem E-Bike ist das ganz anders“, behauptete Klaus Gehardy. Der Chef der Innung der Zweiradmeachniker Dortmund warb für das Mitarbeiter-Fahrrad-Leasing, das sich für jeden Betrieb anbietet. „Es gibt verschiedene Leasing-Geber, der Fachhandel ist ihr Partner“, so der Experte. „Es gibt eigentlich nur Vorteile, sprechen sie mal mit Ihrem Steuerberater.“ Ein Zuhörer zeigt sich von den Ausführungen sehr beeindruckt: „Ich finde, wir müssen mal anfangen.“