Wülfrath caritativ: Laufen – und vieles mehr
Der Schweinelauf war in seiner vierten Auflage wieder eine großes Ereignis.
Wülfrath. 50 Minuten und wenige Sekunden nach dem Startschuss sprintet Corinna Mertens über die staubige Asche ins Ziel und lässt sich kurz dahinter fallen. In diesem Moment weiß sie noch nicht, dass sie ihren Vorjahreserfolg über die lange Strecke beim Schweinelauf in der Frauen-Kategorie wiederholt hat.
Bei dieser Nachricht muss sie lächeln. Kein Wunder: Ihr "Ritt" auf dem springenden Schwein geriet zum Hindernisrennen - nur eine der spannenden Geschichten, die der vierte Lions-Schweinelauf schrieb. Der Gesamterlös kommt einem caritativen Zweck zu.
"Irgendwie bin ich vom Kurs abgekommen", schildert Mertens noch etwas kurzatmig. Über Bahngleise, durch Büsche und über Stacheldrahtzäune kommt sie wieder auf den richtigen Weg - Schnittwunden und Risse an Händen und Oberschenkeln legen darüber Zeugnis ab. Gewonnen hat sie trotzdem.
Chris Anger kann seinen Vorjahreserfolg nicht wiederholen. Der Vorjahreszweite Heico Kirchhof triumphiert in diesem Jahr. Anger bleibt Rang 4. Er ist trotzdem guter Laune im Zielbereich. "Zu warm und Kopfsache." Knapp nennt er die Gründe, warum es nicht geklappt hat.
Trocken, sonnig, vielleicht für Läufer etwas warm: 231 Sportler schickt Schirmherrin Barbara Lorenz-Allendorff auf die Strecke, darunter 41 Walker und Nordic Walker. Auf zwölf Streckenposten und 20 Helfer rund um den Sportplatz Düssel kann sich Cheforganisator Ingo Winkelmann verlassen. Richtig zufrieden schaut er nach dem Start in die Runde. "Das funktioniert gut." Zwar habe es im Vorfeld Probleme gegeben, ausreichend Sponsoren zu finden, "aber am Ende ist es gelungen".
Auf dem Weg zum großen Düsseler Ereignis sieht Karl-Heinz Schultz, Vorsitzender der Einigkeit Dornap, das Ereignis. Mit dem Catering-Erlös wird die Fußball-Jugend unterstützt. Zum ersten Mal dabei: die Initiative "Wir vom Dorf Düssel". Das war ein Anfang, der sicherlich noch ausbaufähig ist.
Am 1. Mai in Düssel darf sich auch Bayern-Poldi als Sieger fühlen: Niclas Kohlmetz (14) kommt als erster von der kurzen Strecke zurück und wiederholt den Erfolg von 2008 - eben im Bayern-München-Hemdchen.
Und auch das ist der Schweinelauf: Da treffen sich Nachbarn eher zufällig auf dem Ascheplatz, gründen - schwuppdiwupp - die LG Düsseler Tor: Martina Otte-Wittkämper, Dirk Wittkämper, Andreas Bartschmid, Christian Eickenbrock und Frank Theil kommen nahezu "im Block" ins Ziel. Riesengroß ist der Beifall, als Leon Augustin einläuft. Er ist der jüngste Starter - mit sieben Jahren. Vater Achim Kreuels ist echt stolz auf den kleinen Kicker.
Dass Laufen Herzenssache ist, demonstrieren Thomas und Steffi Leppak. Nach 65 Minuten sind sie am Ziel: Arm in Arm und mit einem Kuss schließen sie den Lauf ab - während im Hintergrund eine erste Sektflasche geköpft wird; eben auch eine tolle Schweinelaufgeschichte.