Wülfrath: Doch kein „Ganz großer Sport“
Das Public Viewing im gleichnamigen Biergarten ist trotz der Niederlage der deutschen Mannschaft ein Erfolg.
Wülfrath. Es war bei diesem Spielergebnis kein Wunder, dass die Stimmung unter den rund 300 Zuschauern im Zelt am Krapps Teich mäßig war. Nur in wenigen Situationen wie beim Elfmeterpfiff kamen sowohl Hoffnung als auch die üblichen Anfeuerungsgesänge auf. Nach dem Abpiff - Massenflucht. "Wir dürfen uns jetzt die Stimmung nicht vermiesen lassen", "Es ist ja immerhin Wochenende", und "Positiv denken" waren sicherlich die meistgesprochenen Sätze Freitagnachmittag.
Dabei hätte die deutsche Mannschaft kaum einen besseren Rahmen vorfinden können, um den Gästen ein rauschendes Fußballfest zu bieten. Wäre das Spiel erfolgreicher gewesen, hätte sicherlich auch am Angergarten das Zelt gebet.
An den Organisatoren des Biergartens, der den Namen "Ganz großer Sport" trägt, lag es jedenfalls nicht. Andreas Kröber, Florian Ludowigs und Ulrich Spörl, die zusammen mit Nuran Genc von der Imbissbude "Atlantis" am Heumarkt auf deren Gartengelände das Zelt aufgeschlagen haben, haben ganze Arbeit geleistet.
Schon bei der letzten Weltmeisterschaft konnte man dort die Spiele verfolgen. "Auch auf der Gourmetmeile hatten wir eine tolle Resonanz", erinnert sich Kröber an das Straßenfest, bei dem eine Bühne im Angergarten stand. Wenn es nach dem 44-jährigen und seinen Mitstreitern geht, bleibt der Biergarten auch über die Weltmeisterschaft hinaus geöffnet.
"Wir haben einige Ideen", sagt Kröber, der selbst Anwohner ist, "aber momentan leider nur eine Genehmigung bis zum 12. Juli." Vor allem das Uferkarrée am Krappsteich kommt in den Planspielen zur Nutzung. Wülfrather Mütter, von denen sich laut Kröber bereits einige bereit erklärt haben, mitzumachen, könnten die Bewirtung auf der Fläche übernehmen.
"Der Erlös von Kaffee und Kuchen könnte einem guten Zweck wie dem Verein ,Wülfrather Kinder in Not’ zugeführt werden", regt Kröber an, und rechnet vor, dass der Biergarten an 60 bis 80 trockenen Sommertagen geöffnet sein könnte. "Der Park würde ein Treffpunkt für alle Wülfrather werden", sind sich die Veranstalter sicher. Genau wie die Nationalmannschaft beim Fußballturnier haben auch sie noch die Hoffnung, ihre Pläne zu verwirklichen.