Wülfrath Klimaschutz: FFF-Ortsgruppe will umsetzbare Lösungen finden

Wülfrath. · Die Mitglieder der Wülfrather Gruppe beteiligten sich am Freitag an der ersten kreisweiten Demo und haben 2020 noch viel vor.

Zuletzt rief die FFF-Ortsgruppe im November vergangenen Jahres zu einer Demonstration auf.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Sie wurde mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet, vom Time-Magazin zur Person des Jahres gekürt und gilt als das Gesicht der Bewegung „Fridays for Future“: Greta Thunberg. Längst ist die von ihr initiierte Bewegung ein globales Phänomen, auch Wülfrath hat inzwischen seine Ortsgruppe. „Unsere WhatsApp-Gruppe existiert seit dem 6. April“, knapp einen Monat später fand das erste Treffen in der realen Welt statt, erinnert sich Jan-Niklas Niebisch. Am Freitag stand die erste kreisweite Demo an.

In nahezu jedem Monat fand mindestens eine Aktion statt

Der offizielle Delegierte von „FFF Wülfrath“ engagierte sich zunächst in Düsseldorf, um zusammen mit Freunden auch einen Ableger in der Kalkstadt ins Leben zu rufen. In der Diskussionsgruppe sind inzwischen etwa 80 Teilnehmer, „ein ausgesprochen gutes Ergebnis“, ordnet der 17-jährige Schüler mit Blick auf die Einwohnerzahl diese Zahl ein. Zehn bis 15 Menschen gehören zum Organisationsteam, und dass „2019 in nahezu jedem Monat mindestens eine Aktion stattfand“, sei ebenfalls eine ordentliche Bilanz. Ganz wichtig ist es für den Schüler, sich „immer wieder und weiter einzubringen. Fürs Klima ist nie genug getan.“ Ebenso wichtig ist, Themen breit zu streuen, viele zu interessieren und zu umsetzbaren Ergebnissen zu kommen. Auch das ist 2019 gelungen, „wir haben den Arbeitskreis Klimaschutz mit Mitgliedern aller Parteien gegründet“, der BUND ist ebenso im Boot. Viele Klimaschutz- und Umweltthemen wurden in die Verwaltung gebracht und diskutiert, „auch in den Fraktionen wird das weitergeführt“. Weiterer wichtiger Aspekt ist die Wiedergründung eines Jugendrats. „Wir sind die einzige Stadt im Kreis Mettmann, der über kein Jugendparlament verfügt“, was sich nach Meinung der engagierten FFF-Mitglieder dringend ändern soll. Denn auch damit wäre im besten Fall ein weiterer Multiplikator in einer jungen Generation geschaffen.

Dass das Klima in Gefahr ist, wusste Jan-Niklas Nibisch immer. „Wie stark aber die Gefahr ist, wurde mir erst jetzt bewusst“, berichtet er über seinen Einstieg ins Sujet. Rund um die Ereignisse im Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen „wurde mir klar, dass jetzt was getan werden muss“. Und deshalb will der junge Mann, der im April 18 Jahre alt wird, sich unbedingt weiter für die gute Sache einbringen.

Gleich zu Jahresbeginn ging es für die FFF-Ortsgruppe mit der ersten kreisweiten Demo los. Unter anderem sollte für eine bessere Anbindung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gepunktet werden. „Wir brauchen im Kreis Mettmann eine bessere Nord-Süd-Verbindung“, lautete hierzu die Forderung, mit der vor die Kreisverwaltung gezogen wurde. Auf der Agenda stehen „viele weitere kleine und große Aktionen, mit denen wir auf unsere Ziele aufmerksam machen wollen“, außerdem soll die Vernetzung der Mitglieder einzelner Ortsgruppen ausgebaut werden und die Klimagerechtigkeit weiter in den Fokus genommen werden.

„Die Politik muss schon jetzt sogenannte Klimaflüchtlinge im Sinn haben“, formuliert er den möglichen Zuzug von Menschen, die vor klimatischen Katastrophen in ihrer ursprünglichen Heimat davonlaufen. „Darüber sollte schon jetzt nachgedacht werden, damit es nicht erst zu einer Krise kommt, sondern überlegtes Handeln folgt.“

Den Kampf gegen Klima- und Umweltkatastrophen ist nach Jan-Niklas Niebischs Meinung keiner Altersgruppe vorbehalten. „Das sollte ein generationsübergreifendes Phänomen sein“, aus den FFF-Aktiven haben sich in Wülfrath bereits „Parents for Future“ entwickelt. „Nur gemeinsam können wir etwas erreichen.“ Wie mit Greta, „vor ihr haben wir großen Respekt, sind aber komplett unabhängig von ihr. Sie ist Teil einer Bewegung, nicht unsere Schutzpatronin.“ von