Noch immer sind Reisen ins Ausland risikobehaftet – mit steigenden Infektionszahlen nehmen auch die Risikowarnungen zu Herbstferien auch auf Balkonien?
Wülfrath · . Urlaubsreisen sind in diesem Jahr mit zahlreichen Fragezeichen versehen. Ungewiss ist bei der Buchung, ob die angepeilte Region bis zum Urlaubsantritt zum Corona-Risikogebiet erklärt wird. Und so haben sich zahlreiche Familien in diesem Sommer für eine Deutschlandreise entschieden oder ihre Heimatstadt gar nicht erst verlassen.
In wenigen Wochen stehen aber bereits die nächsten Ferien vor der Tür und das große Rätselraten geht erneut los.
„Unter diesen Bedingungen macht der Urlaub keinen Spaß“
Marina Henschen und ihre Familie beschäftigen sich gerade intensiv mit der Frage, wohin es gehen wird. Bereits die geplanten Osterferien, die in Holland in einem Ferienpark verbracht werden sollten, mussten ausfallen. „Wir haben den Urlaub auf die Herbstferien verschoben und sind uns schon wieder unsicher. Zwar ist die Region noch nicht als Risikogebiet ausgerufen, aber es gibt trotzdem zahlreiche Auflagen. Das Freizeitbad ist nur eingeschränkt nutzbar, die Rutschen auf den Spielplätzen gesperrt“, erklärt Marina Henschel. „Unter diesen Bedingungen macht der Urlaub keinen Spaß, wenn man 70 Prozent der Angebote nicht nutzen kann. Dafür ist uns auch das Geld zu schade.“
Bettina Maria Exner vom URS Reisebüro in der Fußgängerzone sagt ihren Kunden derzeit schonungslos die Wahrheit. „Ich würde aktuell überhaupt nicht im Ausland Urlaub machen, die Situation ist zu ungewiss“, erklärt sie. Für Reisen innerhalb Deutschlands - so ist sich die Reisefachfrau sicher - wird selten ein Reisebüro benötigt. „Die Menschen buchen ihre Reisen über das Internet“, ist sich Bettina Maria Exner sicher, die in diesem Zusammenhang auch auf ihre eigene Internetseite verweist. Bevor sie für ihre Kunden wieder problemlos Urlaubsreisen in fernere Regionen buchen kann, wird noch einige Zeit vergehen. „Das wird sicher erst der Fall sein, wenn wir wirklich einen Impfstoff haben.“
Ilse Bergmann, Inhaberin des Wülfrather Reisebüros, beobachtet bei ihren Kunden weiterhin ein reserviertes Buchungsverhalten. „Die Menschen werden auch durch die Medien verunsichert, dabei sind Urlaubsreisen durchaus möglich.“ Einige Umbuchungen von Flugreisen zu erdbezogenen Deutschlandreisen hat sie in den vergangenen Monaten bereits vorgenommen.
Hoch im Kurs sind dabei besonders die Nord- und Ostseeregionen. „Manche Kunden gehen auch ganz entspannt an die Urlaubsplanung heran, werden dann aber von Seiten der Veranstalter darüber informiert, dass die Reise storniert wird. So etwas kommt auch öfter vor.“ Das größte Problem stellt für Ilse Bergmann die 14-tägige Quarantänepflicht dar, die eintritt, wenn Urlauber aus einem Risikogebiet zurückkehren. „Selbst wenn das Reiseziel bei Reiseantritt noch kein Risikogebiet war, müssen die Reisenden danach in die Quarantäne“, erklärt sie. „Das hält die Menschen davon ab, weiter weg zu fliegen.“ Hungrig nach Sonne, Strand und Meer sind ihre Kunden allerdings trotzdem. „Und die Kunden lechzen alle danach, endlich wieder unbeschwert in den Urlaub fahren zu können“, so Ilse Bergmann.