Wülfrath: HWM-Start zum Verlieben

Zufriedene Budenbeschicker und gute Live-Auftritte zur 35. Markt-Auflage.

Wülfrath. Der Überschwang ist nicht seine Sache: "Wenn es nur so weiter gehen könnte. Es passt alles." Aus Hans-Peter Altmanns Mund ist das Euphorie pur. Der Vorstandssprecher des Fördervereins Herzog-Wilhelm-Markt (HWM) hat dazu auch allen Grund.

So ein Auftaktwochenende hat der HWM schon seit Jahren nicht mehr erlebt. "Prächtig. Schön. Die Menschen strahlen. was wollen wir mehr", sagt auch Altmanns Vorstands-Kollege Boris von Dombrowski. In den Abendstunden von Freitag und Samstag ging wie zu besten Zeiten nichts mehr. "So muss es sein. So bleibt der HWM der Treffpunkt Nummer1", ist sich Stammgast und Handball-Ikone Reinhard Vogel sicher.

Festliche Weihnachtsmusik von der Katholischen Blaskapelle Rohdenhaus, besinnlich-amüsante Worte von Pfarrer Ingolf Kriegsmann, ein entspannter HWM-Vorstand: Die offizielle Eröffnung des 35. Marktes im Schatten der Stadtkirche ist eine runde Sache.

Der wohnt auch eine Delegation vom Mettmanner Blotschenmarkt bei. Von Konkurrenz kann keine Rede mehr sein. "Beide Märkte sind schön. Da können die Großstädte nicht mithalten", sagt Peter Ratajczak vom Blotschenmarkt-Team.

Bester Laune ist Bürgermeisterin Claudia Panke, die nicht nur den Organisatoren für den Einsatz dankt und den Stellenwert des Marktes für Wülfraths Marketing betont. Sie erinnert auch an die Geschichte, dass der Herzog dem Dorf Marktrechte nach dem großen Brand einräumte. "Damals war es eine Krise, in der Märkte Wülfrath eine bessere Zukunft ermöglichen sollten", sieht sie eine Parallele zu heute.

"Super gemacht", hebt Christian Campe, Vorstand Wülfrath pro, den Daumen und lobt Altmann und Co. Dem stehen Polizeichef Ulrich Kessler und Bezirksbeamter Mike Borowski in nichts nach. "Diese Veranstaltung macht uns keine Probleme", so Kessler.

Dass der HWM Menschen bewegt, ist auch daran zu erkennen: Rainer Wagener fand die Lücke neben der Bühne mit Blick aufs Spülhaus zu groß und organisierte spontan einen großen Weihnachtsbaum, den die WG spendete.

Nicht nur auf Zustimmung stoßen die Maßnahmen, die das Ordnungsamt dem HWM in Sachen Sicherheitskonzept verpasst hat. Die Treppe vom Kirchplatz zur Hackestraße wurde als Panikraum ausgemacht und als Fluchtweg gesperrt. "Zu dem Thema sag’ ich nichts mehr", kann Altmann sein Unverständnis kaum zurückhalten.

"Was für ein Start." Janette Granderath von der neuen Bude "Lollos Seven" kommt aus dem Staunen gar nicht heraus. Am Freitagabend war eine Stunde vor Schluss der Flammkuchen ausverkauft. "Wir mussten neuen holen." Auch der Zauberpunsch werde gut angenommen. Jürgen Michel ("Beim Südtiroler") zieht ebenso eine positive Bilanz der HWM-Premiere: "Den Leuten schmeckt der Speckknödel. Eine Aperol-Fangemeinde hat sich auch gefunden."

Das Bad in der Menge genoss am Freitagabend der Sänger der Take-That-Revival-Band, nachdem der Funken aufs Publikum übergesprungen war. Diese spezielle HWM-Atmosphäre ist für "Bovie" Bovensiepen nicht neu. Mit "Darius" hat vor mehr als einer Dekade die Bühne gerockt, Nun ist er mit der Band "Arme Lämmer" zurückgekehrt.

Stand der Auftritt im vergangenen Jahr noch unter einem schlechten Stern, läuft es Samstag rund. "Bovie": "Das war ja schon fast so wie früher! Der Wahnsinn!" Und er lobt den Förderverein des HWM: "Vor allem vor dem Veranstalter ziehen wir den Hut: Das, was die hier machen, muss man erstmal stemmen." Stimmt!