Zur offiziellen Eröffnung regnet es am Vormittag ebenso dauerhaft. "So ein schlechtes Eröffnungswetter kenne ich nicht", sagt Polizeihauptkommissar Ulrich Kessler. Seit 15 Jahren ist der Leiter der Polizeiwache dabei. Die für die Bühne vorgesehene Adventsandacht wird kurzerhand in die Stadtkirche verlegt. Aus der werden später Stühle geholt, damit sich die katholische Blaskapelle niederlassen kann. Vor der Bühne harren die Hartgesottenen aus - Schirm an Schirm. Gute Laune sieht anders aus.

Stunden vorher war das ganz anders. "Hüpfen und Singen, ein toller Abend", kommentiert CDU-Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak den Auftritt der Band Decoy. Dicht an dicht stehen die Menschen, feiern ausgelassen. Drei Stunden am Stück - ohne Pause: Decoy covert die Charts und speziell Robbie Williams. Die große Frauendichte vor der Bühne gibt den Programm-Planern recht. "Ich bin Robbie-Fan. Die Band ist total gut. Ein toller Abend", jubiliert Besucherin Nicola Nöske.

Bürgermeisterin Claudia Panke muss irgendwann bei ihrer HWM-Premiere ihren Stichwortzettel wegpacken - Regentropfen machen ihn unleserlich. Sie sieht den Markt als Mutmacher in schweren Zeiten und hofft auf viele interessante, neue Begegnungen.

Seine Rückkehr auf die HWM-Bühne hatte sich Bovie Bovensiepen sicher anders vorgestellt. Doch der Auftritt seiner Band "Die armen Lämmer" hat am Samstag schlechte Vorzeichen: Der Techniker der Band hat Schweinegrippe, Kabel fehlen, Regen setzt ein. Die Folge: Der Auftritt beginnt 45 Minuten zu spät, endet dafür 60 Minuten zu früh. Nicht das einzige Problem, dass es an diesem Tag zu bewältigen gibt: ausgefallene Spülmaschinen, zu wenig Wasserdruck. Der HWM-Förderverein hat alle Hände voll zu tun. "So Tage gibt’s", sagt Mit-Organisator Boris von Dombrowski. Hinter den Kulissen wird hart organisiert - und vor den Buden wird gefeiert.