Wülfrath Die Parteien ziehen ihre Lehren aus der Europawahl
Wülfrath. · Zwischen Enttäuschung und großer Freude: Die Ortsgruppen reagieren unterschiedlich auf das Wahlergebnis.
Einen Tag nach Wahl des Europäischen Parlaments werten die Wülfrather Ortsgruppen die Ergebnisse aus. Eine Frage, die viele Parteien jetzt beschäftigt, ist wie man junge Wähler besser ansprechen kann. „Mit dem Ergebnis kann man nicht zufrieden sein“, sagt Andreas Seidler, stellvertretender Vorsitzender der CDU. „Ich habe aber mit einem schlechteren Ergebnis gerechnet.“
Die CDU ist in Wülfrath auf 27, 28 Prozent gekommen. Wichtig sei es nun, auch auf junge Wähler zuzugehen. Diesen Ansatz hätte die Ortsgruppe bereits vor der Wahl verfolgt, wurde durch das jetzige Ergebnis darin aber noch gestärkt. Um mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, will Seidler beispielsweise auch an der Fridays-for-Future-Demo am Freitag, 31. Mai, teilnehmen.
Mit dem Erreichen von 19,5 Prozent der Stimmen ist auch die SPD nicht zufrieden. „Das ist nicht gut gelaufen für uns“, erklärt SPD-Fraktionsvorsitzender Manfred Hoffmann. Das Ergebnis verdeutliche den Trend auf Bundesebene. Doch Hoffmann sieht auch, dass man eine Europawahl nicht mit einer Kommunalwahl gleichsetzen könne. Wichtige Themen auf kommunalpolitischer Ebene seien etwa das integrative Handlungskonzept für die Innenstadt, die Mobilität der Zukunft oder auch ein besseres Radwegenetz.
„Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 20,6 Prozent, in Wülfrath sind wir sogar um zwei Prozent besser“, freut sich Thomas May, Vorsitzender der Ortsgruppe von Bündnis 90/Die Grünen. Extrem überrascht sei die Partei auch gewesen, in drei Stimmbezirken (Flandersbach zwei, Gymnasium eins und Stadtsparkasse Düssel) knapp 30 Prozent der Stimmen geholt zu haben.
„Wichtig ist es jetzt allerdings, junge Leute weiter abzuholen und zu aktivieren.“ Demnach setze sich die Grünen-Ortspartei auch mit den Aktiven der Fridays-for-Future-Bewegung in Wülfrath zusammen. Bei der geplanten Demo am Freitag sei die Partei auch dabei.
Relativ positiv sieht Jürgen Merrath, Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes das Ergebnis von 7, 44 Prozent. „Wir haben weder große Ausreißer nach oben noch nach unten. Bei einer Kommunalwahl wären wir mit dem Ergebnis zufrieden.“
Anders dagegen die Linke. „Wir sind nicht zu zufrieden“, sagt Ilona Küchler, Vorsitzende des Ortsverbandes. „Das ist bei unseren Erfolgen im Rat überraschend, denn auch wir haben uns in den vergangenen Jahren für den Klimaschutz eingesetzt.
Doch offenbar ist das nicht durchgedrungen.“ Die Partei will nun überlegen, was sie ändern müsse. Klassische Infostände seien offenbar nicht mehr zeitgemäß , so Küchler.