Wülfrath Ritsche legt großen Wert auf Sachlichkeit
Wülfrath. · Für den Kämmerer und Ersten Beigeordneten der Stadt Wülfrath hat die zweite Amtszeit begonnen. Der Rat wählte ihn einstimmig wieder. Ein Beleg für das Vertrauen, das Rainer Ritsche genießt.
Bereits am 26. März dieses Jahres wurde Rainer Ritsche zum zum Ersten Beigeordneten der Stadt Wülfrath wiedergewählt. Der Wahlbeamte blickt somit einer zweiten Wahlzeit für acht Jahre entgegen, die offiziell Ende Juli begann. Freudig überrascht, dass die Entscheidung innerhalb der Ratsreihen einstimmig ausfiel, zeigt sich der Kämmerer auch jetzt noch. „Ich bin stets darum bemüht, jede Frage sachlich zu beantworten und keine parteilichen Unterschiede zu ziehen“, verrät Ritsche sein Erfolgsrezept, welches ihn augenscheinlich eine große Portion Vertrauen in der Politik beschert.
Zuvor arbeitete er bei der Kreisverwaltung in Mettmann
Neu ist der Hildener, der seiner Heimat seit Geburt treu geblieben ist, in der Kalkstadt nicht. Bereits 2010 wechselte der heutige Kämmerer aus den Reihen der Kreisverwaltung Mettmann ins vergleichsweise überschaubare Wülfrath. „Es war schon eine Umstellung, von einem Verwaltungsapparat mit rund 1300 Mitarbeitern in eine Kommunalverwaltung mit knapp 220 Mitarbeitern zu wechseln“, erklärt der Kämmerer.
Der Wechsel glückte. Schon wenige Monate später wurde Ritsche von der Verwaltungsspitze zum Kämmerer berufen. So ganz uneigennützig war diese Benennung nicht, schließlich eilte der gute Ruf des Fachmanns seiner Person voraus. Beim Kreis Mettmann leitete der Diplomverwaltungswirt bereits die Projektgruppe zur Umstellung der neuen Finanzsoftware (Neues Kommunales Finanzmanagement, kurz NKF). Ein Mammutprojekt, mit dem sich auch die Kalkstadt seit dem Jahr 2006 auseinandersetzte und über die Jahre Strukturlücken aufwies.
„Die Kommunen konnten die Umstellung, die vom NRW Innenministerium vorgegeben wurde, ab 2005 vornehmen. Wülfrath war eine der ersten Städte, die sich an diese Umstellung gewagt haben“, erinnert sich der Kämmerer, der seitdem einige strukturelle Optimierungen vorgenommen hat.
In Wülfrath aktiv das Stadtgeschehen mit zu gestalten und direkten Einfluss nehmen zu können, macht den Beruf für Rainer Ritsche noch immer so attraktiv. „Beim Kreis Mettmann wäre eine solche Einflussnahme nicht möglich gewesen.“ Und so sind die Veränderungen, die seitdem verwaltungstechnisch initiiert wurden, auch für die Bürger spürbar. „Mehr als eine Millionen Euro wurde in die Brandschutzsicherheit kommunaler Gebäude investiert, wir haben wieder ein kommunales Hochbauamt und eine IT-Abteilung und auch der Friedhof weist wieder einen städtischen Friedhofsgärtner auf“, zählt Ritsche auf.
Um den Haushalt, der seine Einnahmen mit knapp 20 Prozent (rund zwölf Millionen Euro) aus Einkommenssteuern bildet, künftig auf gesicherte Säulen zu stellen, hat die Stadt noch nicht jedes Verbesserungspotential ausgeschöpft. „Es sollte noch deutlicher sichtbar werden, dass Wülfrath eine attraktive Stadt ist. Mit dem Innenstadtkonzept sind schon einige Maßnahmen positiv umgesetzt worden, leider gibt es aber noch immer Ecken, die besser gestaltet werden könnten“, erläutert Ritsche, der in diesem Zusammenhang das Thema Grünpflege und Straßenzustände anspricht. „Es kann zudem nicht sein, dass manche Straßenschilder im öffentlichen Raum nicht lesbar sind“, mahnt er an. Dass es für solche Verbesserungen eine passende, personelle Ausstattung bedarf, dessen ist sich der Fachmann ebenfalls sicher.
Ein persönliches Anliegen stellt für Rainer Ritsche außerdem die Freiwillige Feuerwehr dar, die aktuell ihre Schutzziele noch nicht erreicht. hat „Auch hier muss eine signifikante Verbesserung herbeigeführt werden“, sagt er weiter. „Ich würde mir wünschen, dass eine neue Feuerwehrwache noch innerhalb meiner Wahlzeit bezogen werden kann.“