Wülfrath Frauen machen Programm
Wülfrath. · Klimaschutz und Gewaltprävention sind Schwerpunkte der Frauennetzwerk-Veranstaltungen bis in den Januar.
Erzieherin, Heilpädagogin, Kinderbuchautorin und nicht zuletzt Gleichstellungsbeauftragte der Stadt – Gudula Kohn kann auf ein abwechslungsreiches Berufsleben zurückschauen. „Genau heute fängt mein letztes Arbeitsjahr an, am 1. August 2020 ist für mich nach 45 Jahren Vollzeittätigkeit Schluss. Es war eine total spannende und abwechslungsreiche Zeit“, so Kohn. Sie stellte jetzt mit ihrer Stellvertreterin Franca Calvano und Bürgermeisterin Claudia Panke das in Zusammenarbeit mit dem Frauennetzwerk erstellte Programm für die Monate August bis Januar vor. Es ist ebenso vielfältig und soll nicht nur Wülfratherinnen, sondern auch Wülfrather ansprechen. Thematische Schwerpunkte bilden diesmal der Klima- und Umweltschutz sowie Gewalt gegen Frauen.
Nur gemeinsam ist die Gleichstellung voranzubringen, deshalb lädt Gudula Kohn jeweils im Frühjahr und Herbst (19. September) Frauen dazu ein, sich bei Netzwerktreffen zu begegnen und ihre Talente einzubringen. 90 Damen sind Teil des Netzwerks, bis zu 30 feilen mit am Programm.
Landfrauen schlugen den Umweltschutz als Thema vor
„Ich bin immer höchst gespannt, was dabei herauskommt“, gesteht die Gastgeberin. „Eigentlich wollten wir uns einmal mit Frauenberufen in der Landwirtschaft beschäftigen. Doch weil auch die Landfrauen bei uns mitarbeiten, kam von ihnen der Vorschlag, wir sollten uns angesichts der aktuellen Diskussion lieber dem Thema Umweltschutz widmen“, so Kohn. Und auch hier gilt „Landwirtschaft und Naturschutz geht nur miteinander“, wie der Titel der ersten von vier Veranstaltungen zum Themenschwerpunkt suggeriert. Auf Einladung von Landfrau Beate Kneer können auch Familien mit Kindern am Freitag, 13. September, zwischen 15.30 und 17 Uhr beim Rundgang durch den Ackerbaubetrieb Kneer und Kugles am Zwingenberger Weg 82 erfahren, welchen Beitrag die Bauern in der Region für den Natur- und Artenschutz leisten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Es wird um Anmeldung unter Telefon 02058/24 52 oder per E-Mail gebeten.
„Neue Bauern braucht das Land“ ist dagegen der Titel des Sachbuches der Wülfrather Ratsfrau der Grünen und Tierärztin Ophelia Nick. Ihr Plädooyer für gute Lebensmittel aus einer gesunden Umwelt stellt Nick am Donnerstag, 28. November, um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Zum alten Rathaus“, Wilhelmstraße 161, vor. Der Eintritt ist frei. Was kann ein jeder tun, um Müll zu vermeiden.? Auf diese Frage gibt es Antworten beim Vortrag „Zero Waste Leben ohne Müll“, den Experte Daniel Viehbach auf Einladung von Anne Schemann und Abfallberaterin Ulrike Eberle am Donnerstag, 5. Dezember, um 19.30 Uhr im Rathaus halten wird. Die Teilnahme ist gratis.
„Klimaschutz findet in Wülfrath statt“ lautet die Botschaft einer Premiere. „Wir wollen erstmals alle Akteure auf einer Klimaschutzmesse zusammenbringen, um zu zeigen, was vor Ort getan wird“, sagt Franca Calvano. Termin und Ort: Samstag, 1. Februar, 14 bis 17 Uhr, Rathaus. Anmeldungungen nimmt Calvano bis Mitte Dezember entgegen unter Telefon 02058/18219 oder per E-Mail entgegen.
Partner der Messe sind die Energie-Agentur NRW und die städtische Klimaschutzmanagerin Ursula Linda Kurzbach. Teilnahme und Besuch sind kostenlos. „Wir sind nicht erst durch die Fridays-for-Future-Bewegung auf das Thema aufmerksam geworden. Einiges wurde bereits geleistet. Aber ich ich gebe zu, wir haben dafür bisher nicht gut genug geklappert“, so Claudia Panke.
Die Bilderaktion in der Fußgängerzone und die Ausstellung „Rosenstraße 76“ mit der im Oktober 2017 in einer leerstehenden Wohnung der GWG an der Halfmannstraße auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht wurde, nichts war in der Wohnung so normal wie es schien, beschäftigt Panke, Kohn und Calvano immer noch. „Das Thema wird traurigerweise nie erledigt sein. Wichtig ist, das wir es im Blick behalten, Betroffenen Mut und die Hilfsangebote bekannter machen“, sagt Panke, die auch Vorsitzende des Arbeitskreises für Gewaltprävention in Wülfrath ist.
Daher gehört auch der Schnupperkurs „Selbstbehauptung und -verteidigung für Frauen ab 18 Jahren“ zum Programm. Dieser findet mit dem SKFM Mettmann und den katholischen Frauengruppe an den Wochenenden, 14./15. und 21./22. September, jeweils von 11 bis 16 Uhr im Düsseler Pfarrheim, Dorfstraße 16, beziehungsweise im Corneliushaus, Kirschbaumstraße 26, statt.
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“, die Info-Aktion mit den Brötchentüten, auf denen die Hilfestellenrufnummern gedruckt sind, soll nach mäßigen Unterstützung durch das Backgewerbes in 2018 am 23. November auf dem Wochenmarkt fortgesetzt werden. „Weil die Toilette leider oft der einzige Ort ist, auf den sich Frauen zurückziehen können, gibt es auf den Damen-WCs im Rathaus auch Abreißzettelchen mit der Hilfsrufnummer“, erklärt Kohn.