Wülfrath Wülfrather Schätztag: Von Billigschmuck bis Hochkaräter

Wülfrath · Die Resonanz auf den kostenfreien Schätztag von Versteigerin Anne-Katrin Hoffmann war groß, rund 30 Personen haben das Angebot angenommen.

 Versteigerin Anne-Katrin Hoffmann hat in ihrem Atelier an der Wilhelmstraße einen kostenfreien Schätztag angeboten.

Versteigerin Anne-Katrin Hoffmann hat in ihrem Atelier an der Wilhelmstraße einen kostenfreien Schätztag angeboten.

Foto: Tanja Bamme

Anlässlich ihres 25-jährigen Dienstjubiläums hat Anne-Katrin Hoffmann in ihrem Atelier an der Wilhelmstraße einen Schätztag ins Leben gerufen. Interessierte durften das kostenlose Angebot wahrnehmen und mit ihren Schmuckstücken bei der Versteigerin vorstellig werden. „Wir haben 15-Minuten-Slots eingerichtet, damit wir ausreichend Zeit für die Begutachtung der Sachen haben“, erklärt Anne-Katrin Hoffmann, die von einem langjährigen Berufskollegen unterstützt wurde. Der Goldschmied Marco Dierich leitet in Wuppertal das Juweliergeschäft Udo Holzhüter und kennt sich gerade im Schmuckbereich sehr gut aus. „Ich habe die Kunden beispielsweise dahingehend beraten, was sie mit alten Schmuckstücken machen können, um diese umzuarbeiten und aufzuwerten“, erklärt er im Gespräch mit der WZ. Die Nachfrage nach dem Service-Angebot der Wülfratherin war groß. Gut 30 Menschen aus Wülfrath, aber auch aus Hilden, Düsseldorf und Wuppertal, nahmen die Einladung gerne wahr und ließen ihre Schätze bewerten. „Diese Uhren haben wir in den 1980er Jahren bei einem Juwelier gekauft“, stellt Ewald Otto seine mitgebrachten Liebhaberstücke zur Schau. „Mich würde interessieren, was die heute noch wert sind“, sagt er weiter. Den Anschaffungswert von rund 1000 Euro kann der Wülfrather für die Uhren mit Stretch-Band nicht mehr verlangen. „Dafür sind die Modelle zu häufig verkauft worden. Man muss bei der Anschaffung immer preislich auch die Produktion und den Transport berücksichtigen“, weiß Marco Dierich, der gemeinsam mit Anne-Katrin Hoffmann die Uhren zwischen 250 und 350 Euro einsortiert. Doch bei den Uhren sollte es nicht bleiben, der Rentner hatte auch den Schmuck seiner Ehefrau mit im Gepäck. „Da sind einige sehr schöne Stücke bei, zum Beispiel ein Weißgoldring mit Steinbesatz“, erklärt die Versteigerin, die dem Ring bei einer Auktion einen Startpreis von rund 250 Euro einräumen würde. „350 Euro kann er am Ende sicher erzielen.“ Stücke, die von den Kunden gerne verkauft werden möchten, durften direkt bei der Versteigerin bleiben. Die kommen dann bei einer großen Jubiläumsauktion unter den Hammer. „Ich werde die Stücke aber erst einmal wieder mitnehmen und sehr wahrscheinlich an liebe Freunde weiterverschenken“, so Ewald Otto, der sich noch nicht von den Lieblingsstücken seiner Frau trennen konnte. Die Bereitschaft, die Schmuckstücke zum Verkauf anzubieten, war trotzdem recht groß. „Gut die Hälfte der Kunden wollten ihre mitgebrachten Sachen gerne zur Auktion freigeben“, weiß Anne-Katrin Hoffmann am Ende des rund sechsstündigen Schätztages.

Auch echte Sachen mit enormem Seltenheitswert schafften es auf das kleine Podest im Atelier, das als Arbeitstisch umfunktioniert wurde. „Zum Schluss kam noch eine Dame herein, die vor Jahren einmal zum Abschluss eines Tanzkurses einen Silberarmreif geschenkt bekommen hat. Sie dachte erst, dieser sei nichts wert, dabei hatte der Reif einen Wert von rund 500 Euro“, so Hoffmann, die sich immer wieder freut, wenn sie ihren Kunden mit solchen Aussagen eine Freude machen kann. „Ich habe schon öfters Menschen erlebt, die scheinbar wertlose Gegenstände beinahe für günstiges Geld verkauft hätten und am Ende richtige Besonderheiten in der Hand hatten. Das freut mich dann auch.“ Mit einer Zehnfach-Lupe wurde jedes einzelne Stück begutachtet und ausgiebig gewogen. „Wir orientieren uns bei der Preiskalkulation an dem aktuellen Goldpreis, der im Moment auf einem beinahe historischen Hoch ist“, erklärt Marco Dierich, der in seine Berechnungen aber auch andere Faktoren einspielen lässt. „Kunden müssen also keine Angst haben, dass der Preis, den wir heute nennen, morgen nicht mehr stimmt“, ergänzt er. Als nächster Schritt müssen alle Stücke, die sowohl bei dem Schätztag als auch in vorangegangenen Gesprächen bei Anne-Katrin Hoffmann gesammelt wurden, in einem Katalog zusammengefasst werden. „Der Katalog kommt vor der Versteigerung raus, wir haben auch viele Kunden aus dem Ausland, die über das Telefon mitbieten. So haben die interessierten Käufer im Vorfeld die Chance, sich die Sachen in Ruhe anzugucken“, so Hoffmann abschließend.