Wülfrather weltweit: Feuer löschen in Abu Dhabi
Schon lange zog es Michael Köster in die Ferne. Endlich ist es so weit. Der Feuerwehrmann hilft in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei der Ausbildung.
Wülfrath. Jetzt steht nur noch der Sicherheitscheck aus. Dann kann der Trip in eine andere Welt starten. „Das soll aber nur eine Formsache sein“, sagt Michael Köster. In den kommenden Wochen, daran zweifelt er nicht, wird er Wülfrath auf unbestimmte Zeit den Rücken kehren. Sein Ziel: die Vereinigten Arabischen Emirate. Und dort genau: Fudschaira. Er heuert bei der Feuerwehr an — und trifft auf einen alten Bekannten aus Wülfrath: Hans-Walter Ederer. „Der ist da so eine Art Stadtbrandmeister“, merkt Köster an.
„Ich suche und lese alles, was ich über das Ziel im Internet finden kann.“ Auch Ehefrau Dana Köster ist schon ganz aufgeregt. Sie wird ihrem Mann „ein paar Wochen“ später nachfolgen. Jetzt informieren sie sich aber schon gemeinsam.
Michael Köster ist von Beruf Parkett- und Bodenleger. Ehrenamtlich ist der 35-Jährige in der Freiwilligen Feuerwehr Wülfrath engagiert. „Und da bin ich immer hellhörig geworden, wenn im Kollegenkreis über die Auslandsaufenthalte gesprochen wurde“, so Köster.
Die Vereinigten Arabischen Emirate waren nicht nur wegen Hans-Walter Ederer ein Thema. Auch andere Wülfrather waren dort schon im Einsatz. Die exotische Umgebung, die besonderen Erfahrungen, aber auch die „sehr, sehr guten Verdienstaussichten“, sagt Köster. Ohne eine Größenordnung zu nennen, „ist das schon stattlich. Da kann man schon was ansparen.“
Bei der Ausbildung zum Drehleiter-Maschinisten fiel seine Entscheidung: „Ich will das auch machen.“ Via Internet und Skype wurde das Bewerbungsgespräch geführt. Tritt er seinen Dienst im Emirat an, ist er offiziell Mitglied der Abu-Dhabi-Police, der die Feuerwehr untergeordnet ist.
Deutsche Feuerwehrleute sind in dem arabischen Land unverändert begehrt. „In erster Linie werden wir angefragt, um lokalen Feuerwehrleuten das Löschen beizubringen. Wir haben dort einen sehr guten Ruf“, weiß Michael Köster. Mindestens zwei Jahre wird er bleiben, Verlängerungen sind möglich. „Wir wollen aber nicht auswandern“, betont Dana Köster.
Die 28-jährige Altenpflegerin will auch in Fudschaira arbeiten. „Aber wir werden sicherlich auch das Land genießen“, sagt sie. Köster freut sich schon auf „eines der schönsten Tauchgebiete überhaupt“. Er ist Hobbytaucher. „Aber man kann dort eine Menge mehr sehen und erleben.“ Wülfrath bleibe aber die Heimat. Dorthin wollen sie zurückkehren, „vielleicht dann zu dritt“, sagt sie mit einem Augenzwinkern. Er nickt. „Ist nicht ausgeschlossen.“
Die Eltern haben die Pläne unterschiedlich aufgenommen. Seine Mutter war eher zurückhaltend, ihre Eltern waren begeistert. „Die schauen schon nach Flügen für Weihnachten“, muss Dana schmunzeln. Reisen sie tatsächlich an, treffen sie auch Merlin und Milo. Denn die beiden Hauskatzen der Kösters treten den Trip in die arabische Welt mit an. Dana Köster: „Nur das Pferd bleibt zu Hause.“