Zeittunnel: Die Fragen bleiben

Können die Betriebskosten durch mehr Besucher gegenfinanziert werden? Der Kämmerer ist skeptisch.

Foto: Dirk Thomé

Eigentlich war der Punkt abgehakt. Die Verwaltung hatte die neue „kleine Lösung“ für den Zeittunnel noch einmal im Kulturausschuss erläutert. Ein, zwei Nachfragen von CDU und Wülfrather Gruppe — erledigt. Da meldete sich Kämmerer Rainer Ritsche. Wahrscheinlich, weil er wohl das Wort „Betriebskosten“ vermisst hatte. „Das Thema entspringt ja aus der Haushaltssicherung. Die Überlegung war, die Betriebskosten zu senken“, erinnerte der Kämmerer.

Damit packte Ritsche in die Wunde. Ja, vielleicht bewilligt der Landschaftsverband 120 000 Euro an Fördergeldern für eine Wiederbelebung der Zeittunnel-Ausstellung und ja, vielleicht übernimmt der Kreis am Ende die Hälfte des dann noch zu leistenden Eigenanteils von 20 Prozent. Aber beim Thema laufende Kosten hat bislang jeder mit den Schultern gezuckt.

Ritsches Skepsis war herauszuhören, als er versuchte, das neue Konzept mit den vom Rat selbst auferlegten Anforderungen in Einklang zu bringen: „Offenbar soll es ja so sein, dass sich durch eine Attraktivierung höhere Eintrittsgelder versprochen werden. So habe ich das Konzept verstanden.“ Es bliebe dann die Frage, von welchen Erwartungen man ausgehe.

Ausschussvorsitzende Bettina Molitor (SPD) verwies daraufhin auf das bereits Erreichte: „2013 lagen die Betriebskosten bei 130 000 Euro, jetzt bei 93 000 Euro.” Weiter runter geht es wohl auch gar nicht. „Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht“, wie Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth der WZ sagte. Realistisch gesehen lägen die Kosten, so van Hueth, am Ende aber immer etwas höher, da immer unvorhersehbare Zahlungen, etwa für Schäden, anfielen.

Es bleibt also bei der Frage, die der Rat in einer seiner nächsten Sitzungen beantworten muss: Kann Wülfrath sich einen Zeittunnel für 100 000 Euro im Jahr leisten? Und: Wie leistet man sich eine Schließung? Die würde wegen der Rückzahlung von Fördergeldern aktuell 670 000 Euro kosten. Mit klaren Positionierungen hielt sich die Politik im Kulturausschuss noch gänzlich zurück.