Zeittunnel: SPD und CDU für Erhalt

Gemeinsamer Ratsantrag soll die Zukunft des Museums bis zum Jahr 2023 sichern und Investoren ins Boot holen.

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Der erste Satz ihrer Erklärung mutet an wie eine Präambel: „Der Zeittunnel ist eine Wülfrather Einrichtung, die von überregionaler Bedeutung ist. Stadt und Kreis sollten sich weiter gemeinsam dafür einsetzen, die Attraktivität dieser Einrichtung zu steigern.“

Auf dieser klaren Grundlage wollen SPD und CDU das jetzt seit zwei Jahren dauernde Gezerre um ein mögliches Aus oder den Weiterbetrieb beenden. Beide Fraktionen werben in ihrem Antrag für den Rat am nächsten Dienstag, den Betrieb des erdgeschichtlichen Museum bis 2023 sicherzustellen.

Gleichzeitig fordern sie den Kreis und den Landschaftsverband auf, sich an den notwendigen Investitionen zu beteiligen. Natürlich werde man zudem Sponsoren zur finanziellen Unterstützung suchen. Beide Fraktionen werben mit dem Antrag auch bei den anderen Parteien, doch klar ist: CDU und SPD haben in einer Großen Koalition die Ratsmehrheit.

Kulturausschussvorsitzende Bettina Molitor (SPD), ihr Ausschuss-Vize Walter Brühland (CDU) und CDU-Fraktionschef Andreas Seidler wollen vor allem das Signal bekräftigen: Wülfrath will den Zeittunnel, damit sich Dritte an den Kosten beteiligen. In den nächsten sieben Jahren soll die Stadt nicht mehr als den Zuschuss 2015 von 120 670 Euro beisteuern. Die Attraktivierung müssten aber andere tragen, heißt es.

Andreas Seidler, CDU-Fraktionschef

Das bedeute Planungssicherheit für die Ehrenamtlichen, Besucher und Mitarbeiter. Warum erst jetzt eine Einigung für den Weiterbetrieb möglich war, mochten Seidler und Molitor in „Kommunikationsproblemen“ und in der „Vielzahl der Beteiligten“ sehen, kurzum: Da lief einiges schief und vor allem aneinander vorbei.

Der Arbeitskreis zum Zeittunnel habe nach Ansicht Seidlers und Molitors aber zu einer schrittweisen Annäherung geführt, denn dort seien die Varianten und die finanziellen Möglichkeiten ausgelotet worden.

CDU und SPD stellten dabei klar, dass eine Schließung des Zeittunnels aufgrund der rückzuzahlenden Fördermittel kaum möglich sei. 660 000 Euro hätte die Stadt in diesem Jahr zahlen müssen. Das wäre in den nächsten Jahren zwar schrittweise weniger geworden, doch immer noch seien diese Summen deutlich höher gewesen als die jetzt vorgeschlagene Obergrenze von 120 000 Euro jährlich.

„Bevor wir das zurückzahlen, können wir lieber in Zukunft den Zeittunnel besser machen. Es musste jetzt endlich Schluss sein mit dem Rumgeeiere“, sagte Seidler.

Molitor mochte dem zustimmen: „Wir hoffen jetzt, dass die nötigen Verbesserungen für die Zukunft auch von der Stadt angegangen werden.“ Beide kritisierten, dass bisher zu wenig Praktisches erledigt worden sei, zum Beispiel die Anbindung an den Panoramaradweg. „Da fehlt es an Gestaltungswillen“, kritisierte Molitor.