Erneut heftige Diskussion um umstrittenes Bild

Im Stadtrat war das Vorgehen von Bürgermeister Dirk Lukrafka nochmal Thema.

Foto: Aline Dahm

Die Ratssitzung begann mit verbalen Scharmützeln, der Ton wurde scharf. Die Diskussion um das Bild zum Thema „Grenzfälle“ in einem Flur des Rathauses, das Bürgermeister Dirk Lukrafka hatte abhängen lassen, sorgte für erneute Diskussionen.

„Ungeschickt“, fand dies Wolfgang Beckröge von Bündnis 90/Die Grünen. „Eigentlich eine Unverschämtheit und eine Zensur.“ Damit traf er auf einen dünnhäutig reagierenden Bürgermeister. „Sie haben ja keine Ahnung, was Zensur ist. Hier geht es um Hausrecht. Wenn Sie sich mit unserer Sorge auseinandersetzen würden, würde das helfen“, herrschte er den Grünen-Politiker an. Lukrafka erwähnte die Schwierigkeiten, die es mit Jugendlichen im Herminghauspark in den vergangenen Jahren gegeben hatte. Zudem wolle er persönlich der betroffenen Schülergruppe seine Entscheidung erläutern. Das sei ihm besonders wichtig.

August-Friedrich Tonscheid, Velbert Anders

Viel Eindruck erzielt der Bürgermeister mit seinem Appell nicht. „Ich verstehe nicht, warum Sie ausgerechnet dieses Bild haben abnehmen lassen“, kritisierte Thorsten Hilgers (FDP). Er hielt ein Foto hoch, das in einer Stadt-Broschüre erschienen war und das eine junge Frau zeigt, die zuprostend eine Flasche Sekt in die Kamera hält. „Nehmen Sie dieses Bild auch aus dem Online-Auftritt?“, wollte der Liberale wissen. Für ihn grenze die Aktion an „Behördenwillkür.“

Manfred Bolz (CDU) konnte dagegen die Empörung von Lukrafka nachvollziehen. Er monierte einen „viel zu lockeren Umgang mit dem Thema“ und erinnerte ebenfalls an die hartnäckigen Versuche, Alkohol trinkenden und randalierenden Jugendlichen gerade im Herminghauspark Einhalt zu gebieten.

Für den satirischen Abschluss der Diskussion sorgte August-Friedrich Tonscheid von Velbert Anders: „Wenn die Sonne der politischen Diskussion so sinkt, dann werfen selbst Zwerge große Schatten.“