Zoch in Tönisheide: Eine Premiere mit Seifenblasen
Das erste Mal ist der Förderverein Grundschule dabei. 25 Gruppen und Wagen ziehen durch den Ort.
Die ersten Jecken säumten schon eine Dreiviertelstunde vor Beginn die Bürgersteige im Zentrum Tönisheides: Als der Karnevalszug bei strahlendem Sonnenschein um 13.11 Uhr an der Milchstraße mit 25 Wagen und Fußgruppen loszieht, wird er von einigen tausend Narren erwartet.
Traditionell fährt ein Leiterwagen mit der Beschriftung „So fing es 1972 an“ dem närrischen Lindwurm vorweg, doch dieses Mal trägt ein relativ neuer Bollerwagen das handgemalte Schild: „Der alte Leiterwagen hatte es endgültig hinter sich“, bedauert Carl-Frank Fügler, Zugkoordinator und Vorsitzender der KG Zylinderköpp. Dafür ist die Seifenkiste mit Kaltgetränken bestückt, die Fügler statt Kamellen verteilt.
Unterdessen regnen die Süßigkeiten in dichten Schauern auf die Besucher herab. Prinzenpaar und Kinderprinzessin, Bürgerverein und Zylinderköpp, aber auch die anderen Wagenbesatzungen und Fußgruppen lassen sich nicht lumpen und werfen, was das Zeug hält. Der neunjährige Lukas, der mit seinen Eltern an der Kreuzung im Zentrum steht, kann gar nicht so schnell sammeln, wie die Leckereien auf das Pflaster hageln. Vater Ralf Schröder hält die Tüte auf, in der der Junior seine Beute sammelt. Die Nevigeser kommen jedes Jahr zum Tönisheider Zug: „Das ist einfach Gaudi“ erklärt der Familienvater.
Etwas Besonderes hat sich der Förderverein der Grundschule ausgedacht. Erstmals mit einem eigenen Wagen unterwegs, pustet ein Gebläse Unmengen von Seifenblasen in die Luft. Ganz ohne Politik geht es auf Tönisheide nicht: Mit mehreren Dutzend Kindern und Erwachsenen ist die Fußgruppe der Heinrich-Kölver-Schule die größte. Angeführt wird sie von einem Bollerwagen mit der „Kölver-Burg“ - eisern wird die Realschule gegen Politik und Verwaltung verteidigt.
„Velbert, Deine Glücksrad-Politik“ heißt es auf dem Wagen der Zylinderköpp - die Segmente tragen Namen von „Velberter Klüngel“ bis „Realschule“.