Chef des Ordnungsamtes lacht mit Waldorf und Statler
Marcus Kauke ist Leiter des Ordnungsamts. Der Karneval liegt ihm allerdings nicht so, dafür aber die Muppet Show.
Nur wenige Menschen assoziieren mit dem Ordnungsamt positive Begriffe. „Dass wir freundlich sind, glaubt keiner“, weiß Marcus Kauke. Seit April 2013 ist er Chef der Einrichtung.
Zu seinem Team gehören 13 Mitarbeiter. Alles sympathische Leute, wie er sagt. Gelegentlich von Bürgern angemufft oder angeblökt zu werden, nimmt der Mann, der gebürtig aus dem sauerländischen Hemer stammt gelassen hin. „Niemand meint mich persönlich“, die meisten üben letztlich Kritik an bestehenden Vorschriften. Nur wenn jemand partout nicht aufhört zu brüllen, wird er vor die Tür komplimentiert. „Das kam bislang nur ein Mal vor.“
Ruhig zu bleiben und noch praktikablen Lösungen zu suchen, ist für den 36-Jährigen der Königsweg. „Zeit, hinterhältig zu sein, haben wir hier nicht“, umschreibt er den latenten Vorwurf mancher, das Ordnungsamt habe speziell ihnen beim zum Beispiel Falschparken aufgelauert. Natürlich seien die Knöllchen immer ein Thema, wüst in die Landschaft verstreuter Müll ebenso.
Die von vielen Leuten zelebrierten Festtage rund um Karneval bis zu Hoppeditz’ Beerdigung sind für Marcus Kauke organisatorisch keine Herausforderung. „Das ist in Wülfrath keine Sonderaufgabe“, sondern im Vorfeld getroffene strategische Entscheidungen. Halteverbotsschilder entlang des Zugs in Rohdenhausen zu platzieren, zählt ebenso dazu wie für die Fete im Paul-Ludowigs-Haus die Brandsicherheitswache der Feuerwehr einzubinden — und natürlich vergessene Kamelle oder Papier wieder einzusammeln.
Seine Hauptaufgabe beschreibt er schnörkellos als „dafür sorgen, dass der Laden läuft“. Gestalterische Neuausrichtungen und zukunftsweisende Konzepte gehören dazu. Er selbst ist kein Karnevalist. In seiner Freizeit geht er laufen, schwimmen und Radfahren und engagiert sich ehrenamtlich in der Feuerwehr.
Sein Humorzentrum lässt sich auf der Ebene einer TV-Sendung beschreiben, der Muppet Show. Deren heimliche Stars sind Waldorf und Statler, die Senioren, die aus ihrer Loge herab nie um einen Spruch verlegen sind. Als Poster hängen sie an Kaukes Bürowand. Auch ohne Loge kann er mit Freunden sehr schön die Dinge des Lebens kommentieren. „Ich bin halt Sauerländer und dort lebt man vom Wortwitz“, sagt er. Außerdem „studiere ich gerne das Verhalten anderer Menschen“. von