Zum Saisonende lockt das Apfelfest

Der Zeittunnel feierte noch einmal mit seinen Gästen, bevor es nun in die Winterpause geht. 10 000 Besucher kamen in diesem Jahr.

Foto: D. Janicki

Wülfrath. Mehr als 10 000 Besucher sind auch in diesem Jahr wieder gekommen. Das „Tunnelflimmern“ war ein Highlight, ebenso wie die Ausstellung des renommierten Naturfotografen Klaus Tamm. Nach dem gestrigen Apfelfest endete die Zeittunnel-Saison. Mit den Fledermäusen in die Winterruhe geht Kulturamtsleiterin Andrea Gellert dennoch nicht.

Andrea Gellert, Kulturamtsleiterin

„Erstmal haben wir noch Handwerker im Haus, um alles winterfest zu machen“, gibt sie einen Einblick in die To-Do-Liste für die beginnende Winterpause. Bis zum Jahresende soll auch schon das neue Programm für 2016 stehen. Events müssen vorbereitet und Flyer gedruckt werden. Noch ist auch nicht klar, ob die beantragten Fördermittel zur Attraktivierung der Zeittunnel-Ausstellung fließen werden.

Sollte das glücklicherweise so sein, muss auch das noch geplant und umgesetzt werden. „Wir wollen moderner werden“, kündigt Andrea Gellert an. Vorausgesetzt, die Gelder fließen, soll es im Tunnel zukünftig multimedial zugehen. Bis dahin heißt es jedoch erstmal: Abwarten.

Sich in Geduld zu üben, ist vermutlich etwas, dass das Zeittunnel-Team in den vergangenen Jahren notgedrungen lernen musste. Auf oder zu? Weitermachen oder schließen? Alle mussten mit dem ständigen Hin und Her leben. Die Debatte war alles andere als eine gute Werbung für den Tunnel. Das er auch deshalb geöffnet bleiben sollte, weil die Stadt ansonsten Fördergelder zurückzahlen muss, war auch nicht gerade ein Plädoyer, dass von Herzen kam.

Um das ewige Auf und Ab zu beenden, wurden nun Nägel mit Köpfen gemacht. Mit dem Ratsbeschluss soll die Zukunft des Zeittunnels zumindest bis 2022 gesichert sein. Und Hans-Werner van Hueth glaubt durchaus, dass dieser Beschluss auch zukünftig Bestand haben wird. „Der Rat hat sich dazu bekannt“, hofft der Kulturdezernent, dass die Entscheidung vor dem Hintergrund finanzieller Engpässe im städtischen Haushalt nicht erneut infrage gestellt wird.

Die Hände in den Schoß legen und einfach die Zeit abwarten, will man nun jedenfalls nicht. Es wurden Fördermittel beantragt und auch der Kreis hat signalisiert, die Stadt Wülfrath in ihrem Bemühen um den Erhalt des Zeittunnels nicht allein zu lassen. Unter anderem das Außengelände soll mit der finanziellen Unterstützung des Kreises attraktiver gestaltet werden.

Denn eines ist aus Sicht der Verantwortlichen vollkommen klar: Einfach immer nur die Tunneltüren aufzumachen, reicht längst nicht aus, um Besucher anzulocken. „Die Zeiten, in denen ein Museum als solches überleben kann, sind seit langem vorbei“, glaubt Andrea Gellert. Um langfristig bestehen zu können, müsse sich ein Museum öffnen. Mit dem vielfältigen Zeittunnel-Programm sei man da schon auf einem guten Weg.

Aber Kreativität kann sich wohl am ehesten dort entfalten, wo etwas von allen Beteiligten mit Herzblut und öffentlichen Bekenntnissen getragen wird. Ein Ratsbeschluss, auf dem man auch in Zukunft aufbauen kann, dürfte dafür die wichtigste Voraussetzung sein.