Bauern aus dem Kreis Viersen wollen in Brüssel demonstrieren

Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, spricht von „niederschmetternden Preisen“.

Kreis Viersen. Die wirtschaftliche Entwicklung auf den Bauernhöfen bereitet der Landwirtschaft große Sorge. „Die Landwirte leiden unter den niederschmetternden Preisen“, berichtet Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen. Bauern aus dem gesamten Bundesgebiet wollen am 7. September beim Sondergipfel der Agrarminister in Brüssel mit einer Demonstration auf ihre Lage hinweisen.

Die rheinischen Landwirte erwarten, dass im Hinblick auf den EU-Interventionspreis bei Butter und Magermilchpulver eine Prüfung mit Blick auf die gestiegenen Produktionskosten vorgenommen wird. Sie fordern auch eine Absatzförderungs- und Marketingoffensive für Agrargüter und Lebensmittel. Sie könne aus den von den Landwirten aufgebrachten Mitteln der Milch-Superabgabe finanziert werden.

Als flankierende nationale Hilfsmaßnahmen sollen Liquiditätshilfen in Form von Bürgschaftsprogramm des Bundes, Stundung von Steuerschulden und die Einführung der Risikoausgleichsrücklage helfen.

Zudem könne eine Aufstockung des Bundeszuschusses für die landwirtschaftliche Unfallversicherung zu einer Entlastung beitragen. „Besonders bei den Schweinehaltern ist die Situation angespannt, da die Preise bereits seit eineinhalb Jahren nicht kostendeckend sind“, unterstreicht Küskens. Aber auch die Milcherzeuger könnten mit den Erlösen ihre Kosten kaum decken. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) hat zahlreiche Gespräche mit regionalen Unternehmen zur Marktsituation geführt. Wegen der unbefriedigenden Milchpreise verhandelten RLV-Vertretern mit Molkereien, wie Hochwald und Friesland Campina, aber auch mit regionalen Schlachthöfen.

„Der Handel darf seine Marktmacht nicht ausnutzen und zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben. Alle, die nur auf ‚billig, billig‘ setzen, zerstören unsere regionalen Strukturen — das gilt für den Einzelhandel genauso wie für jeden Verbraucher, der an der Ladentheke entscheidet“, warnt Küskens. Red