Das ungewöhnlichste Prinzenpaar der Stadt

In Dülken regiert Andreas Loer mit seiner Tochter Carina.

Foto: Knappe

Dülken. „Ach wär ich doch ein einzig Mal ein Prinz im Karneval“ — unter diesen Klängen ziehen Andreas Loer und seine Tochter Carina in die Bürgerhaus-Gaststätte ein, wo die Abordnungen der Dülkener Karnevalsvereine sie jubelnd begrüßen. In Vertretung des Rector magnificus der Narrenakademie wünschen Rector magnificus vicarius Arie Nabrings, Johannes Recker und Michael Meißner den beiden designierten Würdenträgern „eine kurze, knackige Session“. Sie bedanken sich bei ihnen für ihre Bewerbung, „Verantwortung im Dülkener Karneval zu übernehmen“. Die Familie lebt in Dülken. Andreas Loer (52) ist Altenpfleger in Krefeld, Carina macht eine Ausbildung zur Kinderpflegerin in Dülken. Beide sind Mitglied in der KG de Üüle, Andreas passiv, Carina in der Tanzgarde.

Lange sah es so aus, dass die Dülkener in dieser Session auf ein eigenes Prinzenpaar verzichten müssten. Erst nach dem 11.11. ging die Bewerbung beim Großen Vaterstädtischen Verein ein. Eigentlich wollte Andreas Loer mit seiner Frau Cornelia das Prinzenpaar bilden, doch sie erkrankte schwer, so dass sie Tochter Carina vorschlug, die als Tanzmariechen der Üüle begeistert mitmacht. Am ihrem 18. Geburtstag bekam Carina die Erlaubnis ihrer Eltern, Prinzessin werden zu dürfen.

Vater und Tochter gelobten gestern bei der Proklamation, ihrem Volk gerechte Herrscher zu sein und das Ansehen ihrer Vaterstadt zu wahren. Dann erteilte Arie Nabrings „die Genehmigung zur Übernahme der Prinzenwürde“ und überreichte Andreas das Zepter, das bereits sein Schwiegervater Norbert Bonus trug und das jetzt erneuert und verschönert wurde. Die Prinzenkette und die Prinzenmütze mit den langen Federn ergänzten die Insignien, dann erklang ein durchdringendes „Gloria tibi Dülken“. Prinz Andreas I. begrüßte die Gäste und entschuldigte sich, dass er kein Dölker Platt könne, doch sein Adjutant Edi Eßer stand ihm bei. Ortsbürgermeisterin Simone Gartz übergab symbolisch die Macht über das Rathaus, dann entließ Arie Nabrings alle mit einem donnernden „Gloria tibi Dülken“.