Firma Reuter zieht es nach Bedburg

Der Händler von Bad- und Sanitärprodukten scheint am Gewerbegebiet Mackenstein kein Interesse mehr zu haben.

Foto: Busch

Viersen. Die Nachricht vom Flächenkauf des Händlers Bernd Reuter in Bedburg kam überraschend. Eigentlich hatte das Mönchengladbacher Unternehmen seinen Standort in Viersen erweitern wollen und hatte bereits Pläne für einen Umzug und ein großes, neues Logistikzentrum in Mackenstein geschmiedet — diese Pläne werden nun wohl nicht in Viersen realisiert.

Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller reagierte gestern „mit Bedauern“ und fügte an: „Ich bin sehr überrascht über die Vorgehensweise. Seit gut einer Woche habe ich persönlich versucht, mehrfach — sowohl telefonisch als auch per E-Mail — Kontakt mit Herrn Reuter aufzunehmen. Bis heute ist keine Rückmeldung erfolgt.“ Sowohl sie selbst als auch die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper und Thomas Küppers hätten persönlich und mit ihren Teams das Vorhaben mit höchster Priorität vorangetrieben. Bernd Reuter sei über die mit dem Standort verbundene Problematik stets informiert gewesen: „Die Kommunikation von unserer Seite war hier stets intensiv und wohlwollend“, so die Bürgermeisterin.

Weniger wohlwollend waren die Reaktionen von Anwohnern aus Mackenstein und aus Hausen. Sie hatten Einwände gegen eine Gewerbeansiedlung in der von Reuter geplanten Dimension erhoben und eine Bürgerinitiative gegründet. Im Rat stimmten Grüne, Linke und Michael Aach (CDU) dagegen.

Während der Mönchengladbacher Unternehmer in einer Stellungnahme „die großartige und professionelle Unterstützung der Verwaltung und des Bürgermeisters Sascha Salbach“ in Bedburg herausstellt, verweist Viersens Verwaltungs-Chefin auf die in ihrem Haus für Reuter geleistete Arbeit: „Das Bebauungsplanverfahren wurde in nur einem Jahr abgeschlossen. Das ist ein Zeitraum, der selbst für wesentlich einfachere Verfahren außergewöhnlich kurz wäre.“ Im Fall Mackenstein/Peschfeld habe man dies dank des hohen Einsatzes der Stadtverwaltung verwirklichen können, ohne dass etwa die Berücksichtigung der berechtigten Belange der Bürger verkürzt worden wären. „Die Voraussetzungen in Bedburg waren und sind gänzlich anders“, so Anemüller. Dort können Reuter und die Kommune mit einem bestehenden Bebauungsplan in einem genutzten Gewerbegebiet und mit optimalem Autobahnanschluss arbeiten — und fernab von Anwohnern.

Welche Konsequenzen die Entscheidung für Viersen hat, „das konnten wir bislang nicht von Herrn Reuter erfahren“, bedauert Anemüller. Der jetzige Bebauungsplan sei aber nicht auf einen Investor zugeschnitten, versichert die Bürgermeisterin.