33 Tage bis Rosenmontag
Narretei: Der Karnevals-Verein hat die Weichen für eine erfolgreiche Session gestellt.
Kempen. Ein fröhlicher Zug spielte um die Mundwinkel von Heinz Börsch, als er am Montagabend im Kolpinghaus das prall gefüllte Programm des Kempener Karnevals-Vereins (KKV) vorstellte. Mit Blick auf über 50Termine, die der KKV in dieser Session zu stemmen hat, entdeckten Börsch-Kenner aber auch einen Anflug von Sorge: Wie sollen wir das bloß packen? Aber Börsch, bei dem die Fäden des Kempener Karnevals seit Jahrzehnten zusammen laufen, verbreitete Optimismus. Grund für die kühnen Gedanken des 61-Jährigen: die Prinzenproklamation. "Diese gelungene Veranstaltung war ein Fingerzeig für die komplette Session", prophezeite der KKV-Geschäftsführer.
Die wichtigste Botschaft für Kempens Narren: der Vorverkauf für den 35.Kostümball "Alle Narren unter einem Hut" am Karnevalssamstag hat bereits begonnen. "Die Preise sind stabil geblieben", sagte KKV-Vorsitzender Heinz Kox. An den Eckdaten dieser Party wird nicht gerüttelt.
3100Jecke sollen sich ab 19.30Uhr in der umfunktionierten Tennishalle amüsieren, die Band Albatross sowie die Discomacher von Mediatec heizen ein bis 4Uhr in der Früh. Prinzenaufzug ist gegen 22Uhr, Kostümprämierung um Mitternacht. Kox: "2000 Euro werden in Form von Gutscheinen und Getränke-Chips ausgeschüttet." Stabil ist übrigens auch der Bierpreis mit 1,70Euro fürs 0,25l-Glas. Und: Von 19 bis 22Uhr bringt ein Bus wieder die Narren zur Köhlerhalle, Stopps sind an Sparkasse, Heilig-Geist-Straße und Amtsgericht.
Neben dem Ball blickt wieder alles auf den Rosenmontagszug "Kemp’sche Jecke trecke", der sich dieses Jahr nach zweijähriger Pause wieder durch die Altstadt schlängelt. Auch hier legt Börsch die Messlatte hoch: "Der Krefelder Rosenmontagszug ist zwar acht Mal größer. Aber unserer ist besser." Damit der Tross die Größenordnung von 2007 mit 130Wagen und Fußgruppen erreicht, nimmt Zugleiter Karl van Stiphout unter Tel.0172/2101734 oder die Homepage des KKV noch bis 24.Januar Anmeldungen entgegen.
Karl van Stiphout weist darauf hin, dass sowohl der KKV als auch Polizei und Stadt keinen Spaß verstehen, wenn es um Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen geht. "Wir haben auch alle karnevalstreibenden Vereine und Geschäfte angesprochen, darauf zu achten." Aus der negativen Erfahrung von 2007 hat der KKV auch einige Gruppen unter besondere Beobachtung genommen.
Der Zugweg bleibt unverändert, biegt also von der Kleinbahnstraße über die Thomasstraße in die Altstadt. Zentrale Stelle ist der Buttermarkt, wo wieder eine Tribüne aufgebaut sein wird. Hierfür übernimmt Markus Berg ab nächster Woche Dienstag den Ticketverkauf (48Euro): Tel.02152/53785.
"Der Engpass auf der Engerstraße mit dem Kran ist bis dahin verschwunden", versichert Karl van Stiphout. Für Beschallung sorgen 13Musikgruppen im närrischen Lindwurm.
Am Ende des 3,5 Kilometer langen Zugwegs mündet der Tross in die Köhlerhalle, wo ab ca. 15 Uhr die Abschluss-Party steigt und erneut vom KKV 2000Euro für die schönsten Wagen und die fantasievollsten Kostüme der Fußgruppen ausgeschüttet werden. van Stiphout: "Für diese Party gibt es Karten bei Provinzial Alberts in der Altstadt."
Als nächstes blicken die Karnevalisten aber auf die Narrenmesse, die diesmal am 7.Februar um 10 Uhr in der Propsteikirche stattfindet und erneut von Kaplan Frank Schürkens zelebriert wird. Der junge Geistliche hatte erst vergangenen Samstag bei der Proklamation seine närrische Feuertaufe und begeisterte das Publikum mit seiner Büttenrede zusammen mit Michael Gallach.
Noch ein paar Fragezeichen gibt es beim Rathaussturm am 14.Februar ab 14.11 Uhr auf dem Buttermarkt. "Fest steht aber, dass wir gewinnen werden und das Regiment übernehmen werden", reibt sich Börsch die Hände. Um 13.30 Uhr formieren sich die schlachtwütigen Jecken aus Kempen und Schmalbroich auf der Judenstraße und trinken sich am Bärlin’s noch etwas Mut an.