Grefrath Applaus und Anerkennung für Grefrather Ehrenamtler

Die Gemeinde vergab am Sonntag im Eingangsgebäude der Dorenburg drei Ehrenamtspreise.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Der Männergesangverein (MGV) Vinkrath 1925 war am Sonntag in aller Munde. Erst umrahmten die Sänger mit ihrem Dirigenten Christian Wilke die Übergabe der Ehrenamts-Preise, dann wurden einige Sänger besonders herausgestellt. Herbert Küsters und der langjährige Vorsitzende Franz Josef Kösters, der im Dezember im Alter von 81 Jahren verstorben war und posthum mit dem Preis bedacht wurde. Dritte im Bund der Geehrten war das Oedter Ehepaar Jakob und Ingeborg Elsen.

Seit 2014 verleiht die Gemeinde Grefrath jährlich den Ehrenamtspreis. Als Anerkennung dafür, dass sich Männer und Frauen aus Grefrath zum Wohl der Gemeinde eingesetzt haben. Ein neutrales Gremium, dem unter anderem auch Vertreter von Gemeindesportverband, Kirchen und Feuerwehr angehörten, wählte aus über 30 Vorschlägen aus, ehe am Sonntag Bürgermeister Manfred Lommetz im Namen und mit Glückwünschen von Rat und Bürgerschaft drei Urkunden — mit jeweils 200 Euro dotiert — überreichte. Ihm halfen dabei seine Vertreter: Kirsten Peters (CDU) und Roland Angenvoort (SPD).

Im Eingangsgebäude des Freilichtmuseums bat Lommetz als Erstes den Sohn des verstorbenen Sänger-Ehrenvorsitzenden, Roland Kösters, nach vorne. Vorab sprach der Bürgermeister davon, dass er Ende des vergangenen Jahres mit seinem Duz-Freund Franz Josef den Ehrungstermin abgesprochen habe. Sein plötzlicher Tod am 15. Dezember sei nicht nur für Lommetz unfassbar gewesen.

Der Bürgermeister stellte das große Engagement des Ur-Bööschers heraus, der 65 Jahre lang aktiver Sänger und fast 52 Jahre Vorsitzender des MGV Vinkrath gewesen war. „Wir wissen eigentlich gar nicht, wer zuerst da war — der MGV oder Franz Josef“, sagte Lommetz schmunzelnd.

Die Laudatio auf Herbert Küsters hielt Kirsten Peters. „Meine Frau Margret hat mir immer dabei sehr geholfen“, sagte zuvor der 78-jährige Tenorsänger. Die beiden bekamen 1968 ihre Tochter Andrea, die mit einer Behinderung zur Welt kam. Und die Eheleute kümmerten sich nicht nur um ihre Tochter, sondern gaben ihren Lebensmut und ihre Erfahrungen an andere Eltern mit ihren Kindern weiter. Herbert Küsters war Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Freizeit für Behinderte“. Mittlerweile gibt es diese IG nicht mehr. „Großen Respekt“ zollte die die Vize-Bürgermeisterin den Eheleute Küsters, die Inklusion wirklich gelebt haben.

Und schließlich gingen Glückwünsche und die Urkunde an die Eheleute Jakob und Ingeborg Elsen. Nach einer Krebserkrankung hat es sich der heute 80-jährige Jakob Elsen seit 2010 zur Aufgabe gemacht, sich für krebskranke Kinder und für den Verein „Löwenherz“ einzusetzen (die WZ berichtete jüngst). Er sammelt bei jeder Gelegenheit für die Kinder; mittlerweile sind über 20 000 Euro zusammen gekommen. Seine Frau Ingeborg, mit der er seit 57 Jahren verheiratet ist, hilft ihm dabei. Unterstützt wurden in der Vergangenheit ferner die Tafel und die Rumänienhilfe. Für den Rat dankte Roland Angenvoort dem Oedter Ehepaar.

Eingangs hatte Bürgermeister Lommetz unter anderem ausgeführt, dass sich durch die Ehrungen alle mit angesprochen fühlen dürfen, die sich in irgendeiner Weise für eine intakte, sportliche und gesellige Dorfgemeinschaft in Grefrath einsetzen. Mit eingeschlossen die über 70 ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen der Flüchtlingshilfe. Lommetz dazu: „Ich bin genauso stolz darauf, was diese Menschen leisten und ich bin mir sicher, dass bei den Flüchtlingen bei uns nichts aus dem Ruder laufen wird.“ Vielleicht, ergänzte Lommetz, würden durch diese Ehrenamtspreise andere Grefrather angestoßen, sich ebenfalls für ihre Mitmenschen einzusetzen. Auch andere Vereinsvertreter oder Politiker sparten am Sonntag nicht mit Applaus und Anerkennung.