Kempen Spielwaren Stein vor dem Abriss
Das Haus an der Ellenstraße 40 steht seit einem Brand im März 2011 leer. Nun soll dort ein Neubau entstehen.
Kempen. Das Haus, in dem ehemals das Spielwarengeschäft Stein zu finden war, wird abgerissen. Dort soll ein Neubau mit Ladenlokal im Erdgeschoss entstehen. Entsprechende Pläne stehen auf der Tagesordnung des Denkmalausschusses, der am 20. Februar tagt.
An der Ellenstraße 40 hatte im März 2011 der Dachstuhl gebrannt. Danach hatte der damalige Werbering-Vorsitzende Reinhard Stein sein Spielwarengeschäft nicht mehr geöffnet. Das Haus ist seitdem unbewohnt. Nun soll sich also etwas tun. Gegen den Abbruch des Hauses haben die Denkmalexperten der Stadt und des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland keine Einwände. Zusammen mit den Mitgliedern des Denkmalausschusses wurde das Haus bereits 2014 begutachtet. Aus dem Hause des Landeskonservators wurde anschließend bestätigt, dass das Haus weder Denkmaleigenschaften habe, noch als erhaltenswert im Denkmalbereich einzustufen sei.
Der Stadt liegt ein Entwurf für einen Neubau vor. Weil der Altstadtkern als Denkmalbereich komplett unter Schutz steht, entscheidet der zuständige Ausschuss darüber.
Geplant ist ein Neubau, dessen Baukörper, insbesondere in der Höhe, sich am Bestand orientiert und dabei Trauf- und Firsthöhen jeweils der übernächsten Nachbarn übernimmt. Die direkt angrenzenden Häuser sind niedriger. „In städtebaulicher Hinsicht wird diese aus dem Bestand entwickelte Lösung für vertretbar gehalten“, heißt es in der Vorlage.
Der Baukörper selbst gliedert sich in vier schmale Fensterachsen, eine kleinteilige Ladenfront im Erdgeschoss und ein ausgebautes Walmdach mit einer Gauben. Die Form des Daches bezieht sich auf den Bestand und steht im Kontext mit dem Walmdach des Eckhauses zum Buttermarkt. Ein ursprünglich geplantes Satteldach würde durch die hohen Giebelwände die niedrigere Nachbarbebauung erdrücken. In Gliederung und Proportionierung orientiert sich der Neubau an Vorgaben aus dem Denkmalbereich. Die Fassade wird verputzt.
Vom Landeskonservator gab es die Anregung, die Fenster gänzlich in moderner Form auszuführen oder sich am Bestand zu orientieren. Die Stadt kommt zum Ergebnis, dass eine Fenstergliederung gefunden wurde, die nicht versuche, zu historisieren, sich aber dennoch an Motiven aus dem Denkmalbereich orientiert und gleichzeitig eigenständig bleibt. Eine Änderung der Fenstergestaltung wird nicht für erforderlich gehalten. Der Landeskonservator sieht zudem die Gaube als problematisch an, bittet jedoch, hier in eigener Zuständigkeit zu entscheiden. Da das Dach nur mit der Gaube sinnvoll nutzbar sei und die Verwaltung Gauben grundsätzlich für vertretbar hält, werden hier keine Bedenken geäußert.
Nun haben aber erst die Denkmalpolitiker im Ausschuss am Montag, 20. Februar das Wort.