Kempen Kempener Jecken kratzen wieder an der 100er-Marke
96 Gruppen und Wagen wollten 2016 am Rosenmontagszug teilnehmen. Diese Zahl soll nun wieder erreicht werden.
Kempen/Oedt. Theo Balters, Zugleiter des Kempener Karnevalsvereins (KKV), war gestern bester Laune. Der Grund: Die Anmeldezahl für den Rosenmontagszug am 27. Februar habe sich in den letzten Tagen „äußerst positiv“ entwickelt. „Wir werden die Zahl aus dem Vorjahr wohl erreichen“, so Balters auf Anfrage der WZ. 2016, als der Zug wegen einer Sturmwarnung ausgefallen ist, hatten 96 Wagen und Fußgruppen ihre Teilnahme zugesagt. „In den letzten Tagen kamen immer mehr Anmeldungen. Mein Briefkasten war häufig voll“, sagt Balters. Daher gehe es nun auch beim Nachholzug wieder in Richtung 96 Gruppen.
Die endgültige Zahl werde erst in den nächsten Tagen feststehen, so der Zugleiter. Zwar sei die offizielle Anmeldefrist am Montag abgelaufen. Einige Nachzügler könnten und würden sich aber noch anmelden.
Zugleiter Theo Balters freut sich besonders, dass er in diesem Jahr zehn Neuanmeldungen verzeichnen kann — also von Gruppen, die im letzten Jahr nicht dabei gewesen wären. Im Großen und Ganzen war Balters gestern auch etwas erleichtert: „Klar, nach der Absage im vergangenen Jahr haben sicher viele aus finanziellen Gründen überlegt, nun nicht mitzugehen. Jetzt sind wir mit dieser Zahl sehr zufrieden.“
Dass es anno 2017 immer schwieriger wird, eine Großveranstaltung wie einen Rosenmontagszug auf die Beine zu stellen, ist auch in Kempen bekannt. „Ich kann durchaus verstehen, dass Vereine in umliegenden Städten bereits Züge abgesagt haben“, sagte KKV-Präsident Heinz Börsch jüngst in einem Pressegespräch. Er sagte dies mit Blick auf die immer weiter steigenden Kosten für die Veranstalter — insbesondere für die Sicherheit. „Es kommen immer mehr Auflagen, mit denen die karnevalstreibenden Vereine als Veranstalter allein gelassen werden“, so Börsch.
Auch die Organisatoren des Oedter Nelkensamstagszuges ächzen ob der Kosten für Sicherheit. Wie die Interessengemeinschaft (IG) Oedt und Mülhausen, unter deren Schirmherrschaft der Zug stattfindet, mitteilt, reicht die Gebühr pro Teilnehmer nicht aus, um die Veranstaltung zu finanzieren. Daher hat die IG inzwischen ein Spendenkonto für die Sicherheitskosten angelegt. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der morgigen Ausgabe der WZ.