China-Restaurant im Sporthotel?
Die Zukunft der Tennishalle und damit auch der Veranstaltungen an Karneval ist ungewiss. Die derzeitigen Pächter werden nicht weitermachen.
Kempen. Die Zukunft des Kempener Sporthotels samt der Tennishalle ist weiterhin ungeklärt. Allerdings bestätigten mehrere Quellen der WZ, dass der Inhaber der Immobilie mit dem Betreiber eines chinesischen Restaurants über eine Vermietung verhandelt. Murat Altinok, dessen Familie den Gebäudekomplex am Schmeddersweg 2013 gekauft hat, war am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Der Stadt Kempen liegt bislang keine offizielle Anfrage in Sachen Genehmigung beziehungsweise Konzession für einen neuen gastronomischen Betrieb vor. Das sagte Stadtsprecher Christoph Dellmans am Mittwoch auf Anfrage. Aus Kreisen der Kempener Politik erfuhr die WZ, dass die Erteilung einer neuen Konzession wohl schwierig sein dürfte. Schließlich grenzt das Gelände des Sporthotels an ein großes Areal im Kempener Westen, das die Stadt in den nächsten Jahren als Wohngebiet ausweisen möchte.
Fest steht derzeit, dass der Pachtvertrag mit Hotel-Betreiber Hans-Peter Friedrich Ende des Jahres ausläuft und nicht verlängert wird. Friedrich hatte bereits angekündigt, dass er nicht weitermachen möchte. Der Pachtvertrag über die Köhlerhalle, die in Herbst und Winter von rund 900 Tennisspielern und jährlich von den Karnevalisten zum Feiern genutzt wird, endet zum 30. April.
Auch für die Tennishalle wird es wohl keine Vertragsverlängerung mit dem derzeitigen Betreiber „KK Freizeit“ geben. „Wir haben mit dem Eigentümer verhandelt. Es konnte allerdings keine Einigung erzielt werden“, sagt Heinz Börsch für die „KK Freizeit“. Die Gemeinschaft sei „Stand jetzt“ nicht mehr an einer Fortführung des Vertrages mit der Familie Altinok interessiert. Nach WZ-Informationen waren die Mietforderungen der türkischen Familie, die ihr Brot hauptsächlich mit dem Betrieb von Wettbüros verdient, zu hoch.
Somit steht in den Sternen, ob die Sportler der Tennisclubs Rot-Weiß und Casino im nächsten Winter wieder die Köhlerhalle für Training und Spiele nutzen können. Gleiches gilt für die Zukunft der karnevalistischen Veranstaltungen in der Halle. Der Kempener Karnevalsverein (KKV) nutzt die Halle Jahr für Jahr für die wohl größte Kostümparty am Niederrhein „Alle Narren unter einem Hut“. Außerdem gibt es alle drei Jahre die „After-Zug-Fete“ nach dem Rosenmontagszug in der Köhlerhalle.
„Wie es weitergeht, kann ich derzeit nicht sagen“, so Heinz Börsch, der Vorsitzender des Tennisclubs Rot-Weiß und Präsident des KKV ist. Derzeit sei lediglich die Zeit bis Ende April geregelt. Bis dahin können die Tennisspieler die Halle nutzen. Und auch die Kostümparty am Nelkensamstag und die Veranstaltung nach dem Rosenmontagszug seien definitiv gesichert. Für beide Events läuft bereits der Vorverkauf (die WZ berichtete).
Sollte der Kostümball am 25. Februar der letzte in der Köhlerhalle sein, werde sich der KKV nach einer anderen Lösung umschauen. In einem Pressegespräch vor einigen Wochen deutete Heinz Börsch bereits an, dass der Verein entsprechende Überlegungen hat. Für Details sei es aber zu früh. Schließlich stecken die Karnevalisten nun noch mitten in der Session mit Party und dem Rosenmontagszug am 27. Februar.
Karten für die Kostümparty gibt es unter anderem bei Schreibwaren Beckers, Engerstraße 10, und im Self-Markt, Otto-Schott-Straße 10. Im Vorverkauf kostet eine Karte 13 Euro, an der Abendkasse 15 Euro. Bei 3100 Besuchern ist die Halle ausverkauft. Infos im Internet:
kempener-karnevals-verein.de