Ausstellung: Heinz Lanser - Ein Engel mit Narrenkappe
Heinz Lanser zeigt in der Alten Druckerei in Kaldenkirchen einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens. Die Ausstellung auf der Bahnstraße 19 ist bis zum 30. März geöffnet, und zwar mittwochs bis samstags von 13 bis 18 Uhr.
Kaldenkirchen. Der Nettetaler Künstler Heinz Lanser wird 70 - Anlass genug, um einen Querschnitt seines künstlerischen Schaffens zu zeigen. Noch bis zum 30. März sind Arbeiten, die in den letzten 25 Jahren entstanden sind, in der Alten Druckerei in Kaldenkirchen zu sehen.
Keine Angst, Heinz Lanser macht als Künstler weiter, aber eine Retrospektive soll mit 70 schon erlaubt sein. Der gebürtige Kölner, der 39 Jahre lang Kulturamtsleiter in Nettetal war, geht jetzt in der Alten Druckerei von Petra Nostheide-Eycke nicht ganz zurück zu den Anfängen seines künstlerischen Schaffens - ausgestellt werden fast ausschließlich abstrakte Arbeiten.
Mitte der 80er-Jahre war die Lyrik von Paul Celan Impulsgeber. Später ließ sich Heinz Lanser von zeitgeschichtlichen Themen inspirieren wie die "Hommage an Amnesty" zeigt: Der geknechtete Mensch ist auch in den kleinen Objektkästen wiederzufinden.
Der Nettetaler Künstler nimmt sich die Freiheit, auch konkrete Themen sehr frei zu interpretieren. So ist selbst "The end of the flight", wo es um einen Flugzeugabsturz geht, vor allem freie Malerei. 1989 entstanden Selbstbildnisse mit einer gewissen Ironie und Doppeldeutigkeit.
In Anspielung auf die Französische Revolution sieht sich der langjährige Kulturamtsleiter mit Narrenkappe, die an Fabrikschlote erinnert. Heinz Lanser, der als seine Lehrer Cornelius Klingen und Jochen Wendt nennt, hat sich auch als erdenschweren Engel gemalt.
Etwa ab dem Jahre 2000 gesellen sich zur abstrakten Malerei zeichnerische Elemente - zumeist Figürliches mit Chinatusche zu Papier gebracht. "Das Meer, es ist hinter den Dingen", ist die Bezeichnung für einen weiteren Zyklus, in dem Heinz Lanser völlig freie Malerei in Vollendung präsentiert. Das Meer, das für einen immer wieder atemberaubenden Eindruck sorgt, muss der Betrachter zumeist erahnen.
Ein weiteren Beispiel für den Einfallsreichtum und die Schaffenskraft sind die großformatigen Mischtechniken: Hier entstand zunächst auf der Staffelei der Hintergrund, anschließend legte Heinz Lanser das Bild auf den Boden, um im Schnellverfahren mit schwarzem Acryllack Konturen zu bilden, die menschliche Gesichter erkennen lassen.
Die Ausstellung auf der Bahnstraße 19 ist bis zum 30. März geöffnet, und zwar mittwochs bis samstags von 13 bis 18 Uhr.