Neues Infosystem Was lange währt, wird (vielleicht) endlich gut

Kempen · Seit Jahren beschweren sich Pendler über das Informationssystem am Kempener Bahnhof. Jetzt wird es möglicherweise endlich modernisiert.

Seit Jahren ein Ärgernis: das nicht erneuerte Fahrgastinformationssystem am Kempener Bahnhof.

Foto: Stefanie Keisers-Krambrökers

Über Verspätungen und Zugausfälle angemessen informiert zu werden, gehört für jeden Bahnkunden zum grundlegenden Service.

Mit Blick auf den Kempener Bahnhof bemängeln Pendler allerdings schon seit Jahren seit Jahren ein schlechtes Informationssystem. Schon Mitte Juli 2019 kündigte der Kempener SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner gegenüber der WZ an, dass die Deutsche Bahn, was diesen Zustand anbetrifft, mehr Service in Kempen voraussichtlich ab Mitte 2020 anbieten wolle.

„Ich habe von der Deutschen Bahn das positive Signal erhalten, dass wir Mitte des Jahres 2020 endlich mit einer deutlichen Verbesserung des Fahrgastinformationssystems rechnen können. Details sind allerdings noch in der Klärung“, sagte Schiefner damals.

Schon damals erschien das  am Bahnhof bestehende System nicht mehr zeitgemäß, weil es ohnehin nur in der Lage war, den jeweils nächsten Zug anzuzeigen  - und Verspätungen nur in umständlicher Lautschrift darstellte. Dazu kam noch, dass es oft defekt war. 

Wie das dann häufig mit Dingen ist, die nicht sofort passieren: die Installation des neuen Fahrgast-Informationssystems am Bahnhof wurde immer wieder verschoben, zuletzt im März 2021 wegen noch ausstehender Zertifizierungen. Diese sollen nach WZ-Informationen nun vorliegen. Auch neue Masten für den DSA-Betrieb sollen mittlerweile installiert sein. Dennoch ist eine Installation der neuen DSA in Kempen noch immer nicht sichtbar.

Testlauf mit Auskunftsmonitor für Kempen vorgesehen

Ein Bahnsprecher bestätigte jetzt der WZ, dass die DB momentan die Reisendeninformation modernisiere. Dafür bereite sie momentan einen Testlauf am Bahnhof Kempen vor. Hierfür werde am Bahnsteig ein neuer Auskunftsmonitor installiert, der parallel zu den bestehenden Anzeigern im Testmodus laufen wird.  „Ziel des Pilotprojekts ist es, die Zuverlässigkeit des Systems bei laufendem Betrieb zu erproben.“ Die Testphase werde mehrere Monate in Anspruch nehmen. Anschließend wolle die DB die Ergebnisse ermitteln.  

Udo Schiefner hatte in der vergangenen Woche ín seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verkehrsausschusses ein Gespräch mit dem DB-Vorstand  Ronald Pofalla und dem Konzernbevollmächtigten für NRW, Werner Lübberink. Den Termin nutzte der Kempener Bundestagsabgeordnete auch, um das  Thema der Reisendeninformation am Bahnhof Kempen noch einmal anzusprechen.

Die Vertreter der Deutschen Bahn konnten ihm den Sachstand vermitteln, den der Sprecher der DB der WZ-Redaktion ebenfalls vermitteln konnte - dass die DB die Reisendeninformation modernisiert, dafür am Bahnhof einen Testlauf am Bahnhof Kempen vorbereite und tatsächlich ein neuer Auskunftsmonitor im Testmodus für den laufenden Betrieb installiert werden soll.  

Im WZ-Interview äußerte Udo Schiefner seine Zufriedenheit über den Fortschritt: „Es lohnt sich also, dicke Bretter zu bohren.“ Er werde aber weiter darauf achten, dass die Angelegenheit jetzt forciert werde und sicherte zu, bei dem Thema am Ball bleiben. „Ich gehe davon aus, dass es nach dem Gespräch so laufen wird, wie es uns mitgeteilt wurde.“ Vorgesehen sei auch, so Schiefner, dass er sich gemeinsam mit Ronald Pofalla und Werner Lübberink die Anlage vor Ort anschauen werde, „wenn die Installation im ersten Quartal des Jahres angegangen wird.“