Baugebiet ist auf gutem Weg
Die Stadt steht vor einer Einigung mit dem klagenden Anwohner. Die ersten Grundstücke sollen im September vergeben werden.
Kempen/Tönisberg. Zuerst hatten im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) am Montagabend die Kleinen das Wort: Lotta Seghers, Hannah Volkland und Katja Steffens wohnen in der Nähe des Niermann-Wäldchens. Nachdem dort ein Weg angelegt und das Unterholz entfernt wurde, wuchern Brennnesseln und den Mädchen ist die Lust am Spielen im Wald vergangen.
„Man hat uns gesagt, dass da ein Spielplatz hin soll — vor zwei Jahren“, schilderte Lotta (9). Doch Grünflächenamtsleiter Dieter Adams konnte lediglich auf die Haushaltslage der Stadt verweisen: „Wir haben das in diesem Jahr wieder in den Haushalt aufgenommen. Wenn das durchgeht, soll dort ein Spielplatz entstehen.“
Dann wurde es ernster: Was lange währt, soll endlich gut werden, wünschen sich die Fraktionen und stimmten erneut für den Bebauungsplan Bergstraße/Helmeskamp in Tönisberg. Der Entwurf hat sich kaum verändert, beigefügt wurde ein Lärmschutzgutachten, nachdem Thomas Jörissen, Anwohner der neuen Einmündung Helmeskamp/Pottbäckerweg, geklagt hatte. Er fürchtet durch die Zufahrt neben seinem Haus eine zu große Lärmbelästigung.
Das Oberverwaltungsgericht gab der Stadt recht. „Wir haben unsere Schulaufgaben ordentlich gemacht“, wertete der Technische Beigeordnete Stephan Kahl im Ausschuss das Urteil. Angst vor einer erneuten Klage habe man nicht.
Das Gutachten besage, dass sich der Lärm durch den Pottbäckerweg in den gesetzlichen Grenzen hält. Lediglich durch den zusätzlichen Krach vom Helmeskamp käme es zu einer leichten Überschreitung der Orientierungswerte.
Die Stadt will dennoch auf den Kläger zugehen, so Kahl. Die Zufahrt soll durch Grünflächen oder Hecken von den Grundstücken abgetrennt werden. Außerdem wolle man am Garten des Klägers eine Sichtschutzwand errichten. „Wir erwarten dann aber auch Kompromissbereitschaft und die Klarstellung, dass die Sache nun erledigt ist“, so Kahl.
Das hofft auch Thomas Jörissen. „Wir stehen noch in Verhandlungen mit der Stadt“, sagte sein Anwalt Johannes Koch am Montag. Die wolle er noch abwarten, bevor er sich zu möglichen Lösungen äußert.
„Es sind jetzt alle Voraussetzungen geschaffen, um die Grundstücke zu vergeben“, sagte Kahl gestern auf Anfrage der WZ. Er rechnet damit, dass im Liegenschaftsausschuss am 27. September die ersten Grundstücke vergeben werden können.
Mit dem Investor für den Senioren-Komplex im Herzen des Gebietes sieht der Beigeordnete auch keine Probleme mehr. Kahl: „Bei dem Projekt ist alles klar.“