Breyell: St. Lambertus - Hell, leuchtend – einladend

Restaurierung: Ein Jahr lang war die Breyeller Kirche St. Lambertus geschlossen. In der Zeit ist der Innenraum neu gestaltet worden.

Breyell. Helle Wände, der Stuck an der Decke ist mit einer feinen goldenen Linie abgesetzt und die Bänke aus dem Jahr 1905 sind alle frisch gebeizt. Doch noch sind die Handwerker dabei, die letzten Arbeiten abzuwickeln, bevor St.Lambertus am Sonntag wieder geöffnet wird.

Ein Jahr ist die 1905 errichtete neo-romanische Kirche in Breyell nun schon geschlossen. Seit dem haben die Arbeiter unter der Leitung von Architekt Thomas Blohm-Schröder den Innenraum restauriert. Am Sonntag wird Weihbischof Johannes Bündgens die Kirche um 15 Uhr mit einem Festgottesdienst eröffnen.

"Unser Ziel ist es, den Raum wirken zu lassen - hell, groß, leuchtend. Dies gelingt vor allem durch das neue Farbkonzept. Gold, Rot, Grau und Weiß sind jetzt die dominierenden Farben", sagt Blohm-Schröder. Und auch, wenn die Scheinwerfer noch ausgerichtet werden müssen, fällt auf, dass dies gelungen ist.

Doch bevor die Maler die sechs Jochbögen und die Apsis farblich so absetzen konnten, wie sie jetzt sind, musste der komplette Putz runter. "Denn als wir das Gerüst stehen hatten, sahen wir, dass der gräuliche Anstrich überall Risse hatte", sagt Kirchenvorstand Günter Terporten.

Die deutlichste Veränderung - neben dem Anstrich in Weiß und lichtem Grau - gibt es im Altarraum. "Dorthin haben wir jetzt das Tabernakel aus dem Jahr 1902 mit dem Allerheiligsten gestellt. Weg aus dem Dunkel im Seitenschiff", sagt Blohm-Schröder. Außen aus Gold steht es nun eingerahmt von einer 5,20 Meter hohen halbrunden Stele auf der Altarerhebung.

"Der Altarraum hat nie eine wirkliche Mitte gehabt. Mit der neuen Stele wird der Raum jetzt gestaltet", sagt Terporten. Er verschweigt nicht, dass es anfangs Widerstand gegen die moderne Gestaltung gegeben hat. "Doch jetzt denke ich, dass sich die Gemeinde freuen kann: Hier ist etwas Großes gelungen."

Eine Veränderung gibt es auch im Eingang. Das 1,5 Tonnen schwere Taufbecken steht nun zentral am Anfang des Mittelgangs. "Das ist der Ort wo es auch historisch hingehört. Zudem werden wir das Becken außerhalb der Tauffeiern auch als Weihwasserbecken nutzen", sagt Architekt Blohm-Schöder

Dass die Kirche am Sonntag auf die Besucher größer wirken wird als bisher, liegt auch daran, dass die Hängelampen aus dem Kirchenschiff verschwunden sind. "Sechs moderne Pendelleuchten und die Strahler in den Schlusssteinen der Decke erhellen nun St. Lambertus", sagt Terporten.

Und die Kanzel, bisher leicht versteckt hinter einer Säule im Kirchenschiff montiert, ist zum Altar hin versetzt worden. "Die wird Pfarrer Günter Puts bei hohen Feiertagen nutzen", sagt Terporten. "Aber nur dann, denn wir wollen doch keinen Gottesdienst von oben herab auf die Gemeinde", fügt er vorsichtshalber noch schnell hinzu.