Schulneubau auf Sportplatz in Kempen Unterschriften gegen Sportplatz-Bebauung

Kempen · Auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz in Kempen soll ein neues Gebäude für die Gesamtschule errichtet werden. Über das Vorhaben wurde monatelang gestritten. Zwei Kempener lassen nicht locker: Sie wollen ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen.

Über die Zukunft des Ludwig-Jahn-Sportplatzes in Kempen wurde monatelang gestritten. Dort soll ein Schulgebäude errichtet werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

(biro) Der Bau eines neuen Gebäudes für die Gesamtschule auf dem Ludwig-Jahn-Sportplatz in Kempen ist beschlossene Sache. Ende August stimmte der Rat nach monatelanger, teils erhitzter Diskussion dem Vorhaben zu. Gleichzeitig soll ein Familiensportpark eingerichtet werden.

Doch zwei Kempener lassen nicht locker: Gisela Ditzen und Georg Lüdecke wollen ein Bürgerbegehren in die Wege leiten, um die Bebauung des Sportplatzes zu verhindern. In ihrer Begründung nennen sie viele Punkte, über die schon gestritten wurde, etwa dass der Sportplatz zentral und in optimaler Entfernung für alle weiterführenden Schulen liege. „Ja, aber die Bebauung ist für die Entwicklung der Schullandschaft wichtig und die Alternative des neuen Sportzentrums für alle in Kempen Sporttreibenden einschließlich der Schulen eine Verbesserung“, hält die Stadtverwaltung dagegen.

Alter Baumbestand und Grünfläche böten Sportlern an heißen Tagen Schatten und Erholung, argumentieren Ditzen und Lüdecke. Die Stadt sieht das anders: „Diese Wahrnehmung ist eine Einschätzung der Antragstellerin. Schulsport zumindest findet in den heißen Sommermonaten aufgrund der Ferienzeiten dort nicht statt. Aufgrund der Ausrichtung des Sportplatzes und der Größe erfolgt auch keine Beschattung des Rasenplatzes in den Sommermonaten.“

Auch das Argument, dass die Gesamtschule mit dem neuen Holzmodulbau nun genügend Platz habe, weist die Stadt zurück. Die Schule befinde sich im Aufbau, werde erst mit dem Schuljahr 2022/23 komplett sein. Durch die Rückkehr zum G9-Abitur an den Gymnasien steige dort die Zahl der Schüler.

Noch ist nicht klar, ob es zu einem Bürgerbegehren kommt. Dafür müssen einige Hürden überwunden werden – unter anderem muss die Frage im Antrag so formuliert sein, dass man sie mit Ja oder Nein beantworten kann. Im vorliegenden Fall soll die Frage lauten: „Befürworten Sie den Erhalt des kompletten Ludwig-Jahn-Sportplatzes?“

Die Kommunen beraten Antragsteller, die ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen wollen. Wie Stadtsprecherin Johanna Muschalik-Jaskolka mitteilte, sei man mit den Antragstellern „im Gespräch“.