Bunte Blüten, frisches Grün

Milde Temperaturen lassen die Natur explodieren und Gartenfreunde aktiv werden.

Kempen/St. Hubert. „Bei uns blüht es überall”, freut sich Esther Siemes inmitten bunter Blütenpracht über den Frühling. Die Inhaberin des St. Huberter Gartencenters Siemes beobachtet seit gut zwei Wochen, wie euphorisch ihre Kunden das sprießende Grün für den heimischen Garten oder Balkon einkaufen.

„Keiner muss sich zurückhalten oder auf Blühendes verzichten, denn die ersten Frühlingsboten vertragen leichten Frost“, sagt die Fachfrau. Trotzdem rät sie dazu, Frühblüher wie Muscari, Hornveilchen, Narzissen, Primeln, Hyazinthen und Ranunkeln in kalten Nächten sicherheitshalber mit einem Flies abzudecken, einzelne Gefäße reinzuholen oder ans Haus zu stellen.

„Wir richten uns nach der Natur. Unser Angebot entspricht der Jahreszeit“, sagt Siemes. Sommerblüher wie Margeriten gibt es zwar schon, sollten aber erst ab Mai gepflanzt werden.

Saftig grüner Rasen, der langsam wieder wächst, ist ein weiteres Indiz fürs beginnende Frühjahr. „Jetzt kann mit dem Düngen begonnen werden, damit er genug Nährstoffe bekommt und kräftig anwächst“, empfiehlt Axel Höfkes von der gleichnamigen Baumschule in Unterweiden.

In ein paar Wochen ist schon der erste Schnitt fällig. „Doch mit dem Vertikutieren sollten Gartenbesitzer noch bis Ende April oder Anfang Mai warten, nach mindestens zwei Grasschnitten. Momentan ist der Rasen dafür noch zu schwach, da würde man mehr Gras als Moos herausreißen“, sagt Höfkes.

Bei Rollrasen, den Höfkes auch verkauft und verlegt, ist das nicht anders. Höfkes Tipp: „Langzeitdünger braucht der erdige Untergrund. Er sollte angefräst, rückverdichtet und eingeebnet werden, damit der Rollrasen ordentlich anwachsen kann.“

Frühblühende Azaleen, Forsythien, Hortensien oder Magnolien bereichern den Frühling zusätzlich. In vielen teils kleineren Familiengärten darf mittlerweile ein Obstbaum nicht mehr fehlen: „Das ist ein Trend.“

Zu Gehölz-, Verjüngungs- oder Erhaltungsschnitt an Sträuchern wie der Baumpfingstrose und an Hecken rät Baumschulinhaber Franz-Josef Trienekens.

„Nur radikaler Rückschnitt ist von März bis Oktober nicht erlaubt, um brütende Vögel nicht zu stören“, weiß er. Doch fällt Ostern in diesem Jahr aufgrund des späten Datums blumenmäßig mau aus? „Nein“, beruhigt Trienekens. „Die Frühlingsblüher werden bei uns später getopft. Durch kühle, dunkle Lagerung zögern wir die Blütezeit hinaus.“