Tönisberg CDU begutachtet Entwicklung in Tönisberg
Tönisberg. · Rund 60 Bürger nahmen an dem Rundgang teil, bei dem der Ortsausschuss auch ein Augenmerk auf Kitas und Schulen legte.
Die Premiere kam bei den Gästen gut an. Zum ersten Mal hatte die örtliche CDU alle interessierten Bürger zu einem Rundgang durch Tönisberg eingeladen. Der Tönisberger Stadtverordnete Bernd Fröchtenicht leitete die Gruppe bei dem Rundgang, an dem auch Kempens CDU-Vorsitzender Philipp Kraft und die Tönisberger Stadtverordnete Rita Ulschmid teilnahmen.
Ein großes Augenmerk legte die CDU auf das Thema Schule und Kindergärten. Am Helmeskamp ist 2018 eine Großtagespflege entstanden, in der bis zu neun unter dreijährige Kinder untergebracht werden können. Diese Einrichtung sorgt mit dem katholischen Kindergarten St. Antonius, dem städtischen Kindergarten Schlösschen und privaten Tagesmüttern für eine nahezu komplette Abdeckung des aktuell notwendigen Bedarfs. „Darauf dürfen wir uns natürlich nicht ausruhen,“ erklärte Fröchtenicht. „In Kürze steht auch der Aus- und Umbau des katholischen Kindergartens an der Bergstraße bevor, sodass dort auch noch neue Plätze entstehen.“ Die Umbauarbeiten sollen in den Ferien im Sommer beginnen, für die Zeit danach werden Teile der Gruppen ins benachbarte Pfarrheim einquartiert.
Die Grundschule Tönisberg brauche sich in den kommenden Jahren ebenfalls keine Sorgen um ihren Fortbestand machen, so Fröchtenicht. Die Schule wird kommissarisch von Stephanie Karst geleitet. Sie stellte beim Rundgang dar, dass die seit 2018 bestehende Offene Ganztagsschule gut angenommen wird. Fünf Erzieherinnen kümmern sich in enger Abstimmung mit dem Lehrerkollegium um aktuell 46 Kinder. Neben klassischer Hausaufgabenbetreuung und Mittagsverpflegung werden hier auch außerschulische Schwerpunkte gesetzt. Eine ergänzende Betreuung erfolgt durch den Förderverein der Grundschule, der eigene Räume in der Grundschule hat. 30 Kinder werden hier bis 14 Uhr ohne Mittagessen betreut.
Einen weiteren wichtigen Punkt setzte die CDU Tönisberg am neuen Baugebiet „Hoensbroech Straße“, besser bekannt als Baugebiet „Padenberg II“. Ulschmid und Fröchtenicht stellten die besondere Notwendigkeit der baulichen Weiterentwicklung des Dorfes heraus. „Wir müssen die Infrastruktur unseres Dorfes mindestens erhalten, um auch in Zukunft für Familien attraktiv zu bleiben“, sagte Fröchtenicht. Insgesamt 16 Baugrundstücke werden auf dem Gelände im Nordwesten des Bergdorfes entstehen. Auf Betreiben der CDU im Planungsausschuss wird eine Möglichkeit zum Anschluss eines weiteren Bebauungsschrittes hergestellt. In den vergangenen Jahren seien viele Baulücken im Dorf geschlossen worden, was aber immer noch nicht die Nachfrage nach Bauland decken würde, so die CDU. Man verwies die Bürger auch darauf, sich bei Interesse im Liegenschaftsamt der Stadt Kempen vormerken zu lassen.
Teil der Bergstraße soll ebenfalls einen neuen Namen erhalten
Die neue Straße wird durch eine Initiative des CDU Ortsausschusses und des Heimatvereins den Namen „Hoensbroech Straße“ tragen, in Erinnerung an die Grafen von Hoensbroech, denen bis heute große Teile der Ländereien im entsprechenden Gebiet gehören und die früher auch Besitzer des Hauses Padenberg waren. In diesem Zusammenhang soll auch die Namensgebung des Teilstücks Bergstraße am katholischen Kindergarten geändert werden. Da es hier häufig zu Problemen käme, werde eine Umbenennung auch bei den wenigen Anliegern ausdrücklich begrüßt.
Im Weiteren ging es auch um den Bau des Kunstrasenplatzes mit Laufbahn und Leichtathletik-Anlage. Hier seien die Arbeiten nach dem Abschluss der Sondierungen durch den Kampfmittelräumdienst voll im Zeit- und Kostenplan, wie VfL-Vorsitzender Jens Grundei bestätigte.
Interessant ist auch, dass die sehr gut genutzte Bushaltestelle „An Haus Padenberg“ bald ausgebaut werden soll. Die Stadt hat in diesem Bereich ein kleines Grundstück erworben, sodass der schmale Bürgersteig einer größeren Haltestelle mit Wartehäuschen weichen soll. Für ein solches Wartehäuschen hatte sich die CDU in einem Antrag seinerzeit stark gemacht.
Nicht fehlen durfte beim Dorfrundgang ein Augenmerk auf die künftige Nutzung des Tönisberger Zechengeländes. Es sei ein Glücksfall, dass sich mit dem Krefelder Investor Wolf-Reinhard Leendertz ein bekannter Projektentwickler für das Gebiet gefunden habe. „Wir haben als CDU immer darauf gedrängt, eine neue Gewerbeansiedlung möglich zu machen“, erklärte Bernd Fröchtenicht. In den kommenden Monaten werde man sehen, welche potenziellen Entwicklungen sich ergeben.
Seinen Abschluss fand der Dorfrundgang am ältesten Gebäude im Ort, dem Haus Baaken. Das im 16. Jahrhundert erbaute Haus steht seit längerer Zeit leer und wurde durch einen Wasserschaden gehörig in Mitleidenschaft gezogen. „Das Gebäude steht nun wieder zum Kauf. Der Heimatverein prüft aktuell, ob es möglich ist, das Gebäude in eigene Trägerschaft zu übernehmen“, stellte Fröchtenicht klar. Diese Lösung erscheine aber derzeit finanziell nicht tragbar. Red