Wo die Stadt Kempen Energie sparen kann CDU will Energiesparbericht

Kempen · Kleine Maßnahmen könnten Großes bewirken, so die CDU: „Jedes Kilowatt zählt.“

Kempens CDU-Fraktionschef Jochen Herbst.

Foto: CDU

(biro) Welche Möglichkeiten hat die Stadt Kempen, Energie einzusparen – und wie soll das geschehen? Das will die CDU-Fraktion im Kempener Stadtrat von der Stadtverwaltung wissen. Sie fordert für die nächste Ratssitzung am 29. September, das Thema Energiesparen auf die Tagesordnung zu setzen. „Die durch den Krieg in der Ukraine ausgelösten, massiven Verwerfungen auf dem internationalen Energiemarkt erfüllen auch uns in Kempen mit Sorge“, macht der CDU-Fraktionsvorsitzende Jochen Herbst in seinem Antrag deutlich: „Immens steigende Preise betreffen Privathaushalte und Gewerbebetriebe genauso wie öffentliche Einrichtungen. Auch die Versorgungssicherheit ist ein ernst zu nehmendes Thema, speziell mit Blick auf den kommenden Winter.“ Die CDU glaube, „dass viele Bürger über den notwendigen Klimaschutz hinaus, durch die Energieknappheit und die Abhängigkeit Deutschlands von auswärtigen Energien, ein neues Verständnis für das Thema Energiesparen geschaffen haben“, so Herbst weiter. Gleichwohl sei die Energiewende, die auch seine Fraktion befürworte, nicht von heute auf morgen zu bewältigen.

Deshalb fordert die CDU nun von der Stadtverwaltung einen Bericht, aus dem hervorgeht, welche Schritte die Stadt bislang unternommen hat, um den städtischen Energieverbrauch zu verringern. Sie will auch wissen, ob eine Absenkung der Raumtemperatur in öffentlichen Gebäuden in Erwägung gezogen wird und welche weiteren Pläne die Verwaltung hat, um Energie zu sparen. Außerdem sollen auch Privatleute und Unternehmen zum Energiesparen informiert werden – die CDU möchte, dass die Stadt eine Aufklärungs- und Werbekampagne startet und Anreize zum Energiesparen schafft.

Darüber hinaus fordert die CDU, Bereiche, in denen es gesetzliche Spielräume gibt, auf Sparmöglichkeiten hin zu überprüfen und diese auch wenn möglich sofort umzusetzen. Dazu haben die Christdemokraten auch schon konkrete Ideen: Sie können sich beispielsweise vorstellen, die Straßenbeleuchtung morgens eine halbe Stunde später ein- und abends eine halbe Stunde früher auszuschalten, „in den Neubaugebieten wird ja jetzt schon jede zweite Laterne nachts ausgeschaltet“, sagt Herbst. Energie sparen könnte die Stadt auch dadurch, dass öffentliche Gebäude in der Dunkelheit angestrahlt werden. Auch der Einbau von Bewegungsmeldern anstelle von Lichtschaltern sollte geprüft werden, so Herbst.

Das Thema Energiesparen müsse man „sehr ernst nehmen“, sagt der Fraktionschef, „aber mit Augenmaß. Denn die Leute sind jetzt schon sehr verunsichert.“ Der CDU sei bewusst, dass die strategischen Weichenstellungen beim Thema Energie auf anderen politischen Ebenen gemacht würden – dennoch sollten „alle einen Beitrag zur Überwindung dieser prekären Situation leisten.“ Oft könne man mit überschaubarem Aufwand einen bedeutenden Energiespareffekt erzielen, betont Herbst: „Jedes Kilowatt zählt.“

(biro)