Evangelische Kirche: „Licht am Ende des Tunnels“

Evangelische Kirche spricht über Herausforderungen.

Evangelische Kirche: „Licht am Ende des Tunnels“
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Kempen. Die Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Krefeld-Viersen stehen weiterhin vor großen Herausforderungen. Große Veränderungen sind im Gange. Die Personalentwicklung, Verwaltungsstrukturreform und das „Neue Kirchliche Finanzwesen“ binden zurzeit viel Kraft.

Teils fürchten die Kirchengemeinden, dass die Mitarbeiter damit überfordert sind. Teils ist es schwierig, Mitarbeiter fürs Presbyterium zu gewinnen. Rund 120 Vertreter der 26 Gemeinden waren am Samstag zur diesjährigen Herbstsynode in die Thomaskirche in Kempen gekommen und hatten bereits im Vorfeld ihre Probleme in Berichten beschrieben.

„Die Leute engagieren sich gerne dort, wo unser klassisches Kerngeschäft liegt“, erklärte Superintendent Burkhard Kamphausen im Pressegespräch im Anschluss an die Synode. Dazu gehören unter anderem Gottesdienste und soziale Aktivitäten. Nicht aber die komplexe Arbeit mit Verwaltungsstrukturen und Finanzen.

Die Belastung dadurch ist hoch, ist zu hören. Zeit für das Wesentliche fehle oft. Trotzdem sieht Kamphausen Licht am Ende des Tunnels. „Es zeichnet sich ab, dass das zu einem guten Ergebnis kommt“, sagte auch Assessor Michael Windhövel. Eine Grundlage für eine gute Entwicklung sei, dass die Synode den Haushalt für 2015 wie vorgeschlagen beschlossen habe.

Ein weiteres Problem für die Kirchen sind immer mehr Austritte (siehe Kasten). Ein Grund seien in diesem Jahr Veränderungen beim Einzug der Kirchensteuer auf Kapitalerträge. Zwar müssten die Menschen nicht mehr bezahlen. Ein Anlass für Austritte war die Veränderung dennoch.

Zudem hätten die Berichte über den katholischen Limburger Bischof Tebartz-van Elst auch evangelische Christen dazu bewogen, ihrer Kirche den Rücken zu kehren. Die Tatsache, dass man mehr Beerdigungen als Taufen verzeichne, lässt die Gemeinden ebenfalls schrumpfen.

Auch vor diesem Hintergrund wird es immer wichtiger, dass die Gemeinden zusammenarbeiten. „Wir haben nach wie vor sehr viel Potenzial in den Kirchengemeinden. Wenn man zusammenarbeitet, können alle davon profitieren“, so Kamphausen. Das sei ein wichtiges Ergebnis der Synode.

Die Gemeinden müssten verstehen, dass sie nicht alles anbieten könnten. Teilweise funktionierten Kooperationen in unterschiedlichen Bereichen schon gut. Man sei gemeinsam auf dem Weg.

Zurzeit ist der Kirchenkreis in Sachen Besetzung von Pfarrstellen gut aufgestellt. Aber schon in zehn bis 15 Jahren könnte es Probleme geben, Pfarrer zu finden. Hier will man sich bemühen, Nachwuchs im Kirchenkreis zu finden und zu halten.