Ex-Kaserne: Rat will nichts überstürzen

Alle waren sich einig: Auf die Schnelle wird es keine Photovoltaik-Anlagen auf dem ehemaligen Militärgelände in Vinkrath geben.

Grefrath. Kein Schnellschuss für die ehemalige Nato-Kaserne in Vinkrath: Einstimmig entschied sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung gegen die so genannte Zwischennutzung für das Areal. Der neue Besitzer des Geländes, die Duisburger Firma Multicon Solar AG, wollte möglichst schnell Photovoltaik installieren. Der Hintergrund: Für Anlagen, die nach dem 1. Juli in Betrieb gehen, sinkt die Einspeisevergütung um 15 Prozent.

„Wir finden das Konzept mit Altenwohnungen am Ende der Welt nicht überzeugend“, sagte Hans-Joachim Monhof (SPD). Bedenken hatte auch Gerald Raeth (CDU): „Wir wollen eine vernünftige Entwicklung, langfristig und in Ruhe.“ Man wolle vermeiden, dass die erste Stufe auch die letzte sei. „Das Projekt ist ökologisch sinnvoll — aber nicht mit dem Zeitdruck“, sagte Dirk Drießen (Grüne). Und so kam es zur einstimmigen Ablehnung des Antrags von Multicon Solar.

Einer Meinung waren die vier Fraktionen im Gemeinderat auch in Sachen Grundschule. Wie die WZ am Samstag exklusiv berichtet hatte, sollen Gemeinschafts- und katholische Johannes-Horrix-Schule aufgelöst und frühestens zum Schuljahr 2012/2013 eine neue Grundschule gegründet werden. „Wir werden früher oder später um die Zusammenlegung nicht herumkommen“, brachte Monhof die vorherrschende Meinung auf den Punkt.

Beschlossen wurde einstimig der erste Schritt: Die beiden Schulkonferenzen sollen sich bis 10. Mai zur Auflösung äußern. „Und der Gemeinderat wird wahrscheinlich am 23. Mai entscheiden, wie es dann weitergeht“, kündigte Bürgermeister Manfred Lommetz an.

Vorbei mit der Einstimmigkeit war es dann, als es um die Einrichtung eines regionalen Bildungsnetzwerkes im Kreis Viersen ging. SPD, FDP und Grüne lehnten dies ab, die CDU kämpfte dafür.

„Wir reden über Investitionen in Bürokratie, nicht in Bildung“, sagte Monhof (SPD). Und das lehne er ab. Unterstützung gab es von Reiner Wolff (FDP): „Den Nutzen hat uns keiner erklären können.“ „Wenn, dann sollten wir vor Ort investieren“, sagte Drießen (Grüne). Und auch der parteilose Bürgermeister Manfred Lommetz schaltete sich ein: „Ich werde dagegen stimmen. Wir haben genug Netzwerke. Was wir brauchen, ist maximaler Unterricht für unsere Kinder.“

„Wenn wir investieren, dann in Bildung“, hielt Raeth (CDU) dagegen. Auch Sebastian Trienekens plädierte dafür: „Wir sollten im Interesse der Sicherung der Verbundschule Ja sagen.“ Das Ergebnis der Abstimmung: 17 Ratsmitglieder plädierten gegen und zwölf für das Bildungsnetzwerk, dazu eine Enthaltung.