Feuerwehr hilft beim Fenster-Tausch
In der Altstadt hat die Drehleiter auch Einsätze ohne Flammen. Außerdem gibt es auf dem Buttermarkt wieder musikalische Klänge.
Kempen. Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr erfreut man sich zwar am modernen Fuhrpark. Eigentlich sind die Feuerwehrmänner und -frauen aber sicher froh, wenn Drehleiter und Co. nicht genutzt werden müssen. Schließlich kann der Ernstfall auch Gefahr für Leib und Leben bedeuten. In Kempen kommt es aber regelmäßig zu schönen, oder besser verschönernden Einsätzen der Drehleiter. So wieder einmal in dieser Woche in der Altstadt. Um im historischen Gemäuer der Paterskirche Fensterscheiben auszutauschen holte sich die Firma Glas Schmitz Verstärkung bei der Feuerwehr. Mithilfe der Drehleiter wurde an den Fenstern des Denkmals wahre Präzisionsarbeit geleistet. WZ-Fotograf Kurt Lübke war zufällig vor Ort und schaute über Schulter und Leiter. Schönes Foto!
Altstadt-Geflüster
Schön — sogar wunderschön — ist seit einigen Tagen das Wetter. Vor allem auf dem Buttermarkt ist das spürbar. Die Außengastronomie (Eisdiele, Markt-Grill, Falko) wurde in dieser Woche schon eifrig genutzt. Auch abends herrschten auf Kempens zentralem Platz endlich wieder italienische Verhältnisse — fühlt sich doch so mancher gerne an eine schöne Piazza im Land des Stiefels erinnert. Nicht so schön hingegen findet mancher Gastronom eine altstadtbekannte Nebenwirkung des schönen Wetters: die Straßenmusikanten. Mit den ersten Sonnenstrahlen am Anfang der Woche schallte es wieder vom Markt herüber — auch in Richtung WZ-Redaktion an der Moosgasse. Altbekannte Klassiker hatten die wenig talentierten Playback-Musikanten dabei. Die Stadt will ja in diesem Sommer genau hinschauen, oder besser hinhören, wer welches Liedgut — und vor allem in welcher Lautstärke — von sich gibt. Eiscafé-Betreiber Dino Tonel hat jedenfalls wieder mit einem Schild vorgesorgt. Darauf steht, dass Hutsammler bei ihm und seinen Gästen nicht gerne gesehen sind.
Anders übrigens soll sich die Lage zum bald startenden Feierabendmarkt darstellen: Laut Ankündigung der Stadt Kempen sollen Straßenmusikanten dann sogar für eine „unvergleichliche Stimmung“ sorgen. Es ist davon auszugehen, dass der Veranstalter sich für diesen Zweck gezielt nach Talenten umschauen wird. Hoffen wir’s einfach mal. Wie schon ausführlich von der WZ berichtet, wagt Kempen das Experiment des Marktes nach Feierabend. An jedem ersten Mittwoch im Monat können Besucher von 17 bis 21 Uhr an den Ständen auf dem Buttermarkt einkaufen und das Flair von Kempens Kern genießen — Probieren, Verzehren, Weinchen trinken inklusive. Los geht’s am 2. Mai. Die nächsten Termine: 6. Juni, 4. Juli, 1. August und 5. September. Danach wird Bilanz gezogen und diskutiert, ob der Feierabendmarkt ausgeweitet wird. Der Flüsterer wurde übrigens dann und wann gefragt, ob die neue Marktidee Auswirkungen auf den üblichen Wochenmarkt im Herzen der Stadt hat. Nein, hat er nicht. Den Wochenmarkt gibt es weiterhin dienstags- und freitagsvormittags.
kempen.de
Führungen durch die Altstadt sind nicht wirklich eine Neuigkeit. Diese gibt es nahezu wöchentlich zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Aber auch in diesem Feld bietet die Stadt nun etwas Besonderes: eine Führung auf den Spuren der Frauen. Wo haben Frauen in der Kempener Geschichte ihre Spuren hinterlassen? Diese Frage will Kunsthistorikerin Angela Klein-Kohlhaas am Freitag, 27. April, ab 18.30 Uhr beantworten. Treffpunkt zum 90-minütigen Rundgang, zu dem selbstverständlich auch Männer zugelassen sind, ist der Eingang der Burg, Thomasstraße 20. „Es ist nicht so, als kämen Frauen in den bisherigen Stadtführungen nicht vor. Es war der Gleichstellungsbeauftragten aber ein spezielles Anliegen, die Stadt mit ihrer Geschichte einmal aus reiner Frauensicht zu zeigen. In einem spannenden Reigen durch die Jahrhunderte wird Kempens Vergangenheit aus weiblicher Sicht beleuchtet. Es finden sich Beispiele zu großen gesellschaftlichen Strömungen, für die mittelalterliche Beginen-Bewegung ebenso wie für die Hexenverfolgung. Bildung, Gesundheit und Soziales sind Themen, mit denen sich Frauen neben traditioneller Erwerbstätigkeit befasst haben“, heißt es in der Ankündigung der Verwaltung. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Anmeldungen bei der Gleichstellungsbeauftragten Ute Ripkens unter Tel. 02152/917 377; E-Mail:
ute.ripkens@kempen.de
Zum Schluss liefert der Flüsterer noch einen Kultur-Tipp: Am kommenden Donnerstag gibt es im Campus, Spülwall 11, wieder einen jazzigen Abend. Ab 20 Uhr tritt das Bartosz Dworak Quartett aus Polen in der Altstadt auf. „Die Geige hat in der großartigen Tradition des polnischen Jazz stets einen hervorragenden Platz eingenommen - man denke nur an Namen wie etwa Zbigniew Seifert, Michal Urbaniak, Krzesmir Debski oder, ganz aktuell, Adam Baldych. Jüngster Exponent dieser illustren Riege ist Bartosz Dworak, der spätestens mit seinem Sieg bei der Zbigniew Seifert International Jazz Violin Competition für nachhaltiges Aufsehen sorgte“, heißt es in der Ankündigung des Kulturamtes. Musik, die die eigenen polnischen Wurzeln subtil in das virtuos gehandhabte Vokabular des zeitgenössischen Jazz integriert. Das wollen die vier Polen in Kempen bieten. Karten für den Jazz-Abend gibt es im Kulturforum Franziskanerkloster, Burgstraße 19, Tel. 02152/917 264, E-Mail: kartenverkauf@kempen.de. Weitere Infos zum Kulturprogramm unter:
kempen.de