Fördermaßnahme in Tönisberg Die Streuobstwiese in Tönisberg erhält Pflegeschnitt und neue Apfelsorte

Tönisberg · Im Rahmen der NRW-Fördermaßnahme „Eler“ bringt sich erstmalig auch das Ehrenamt mit ein. Die Nabu-Ortsgruppe Kempen hilft bei der Streuobstwiesenpflege.

Ein neuer Baum wird gepflanzt (v. li.): Albert Erkens, Peter Kunz, Annchristin Prinz, Hans Bombien und Boris Malschützky sind im Einsatz.

Foto: Norbert Prümen

(tre) „Arbeitsmangel haben wir hier nicht“, sagt Peter Kunz lächelnd. Dabei blickt sich der Leiter der Nabu-Ortsgruppe Kempen auf der knapp 5000 Quadratmeter großen Fläche um, auf der er mit fünf weiteren Mitstreitern der Ortsgruppe und Unterstützung durch Hans Bombien und Boris Maschützky vom Nabu-Pflegetrupp Krefeld/Viersen nun schon den vierten Tag im Einsatz ist. Pflegeschnitte an 50 alten Obstbäumen sowie die Neupflanzung von 23 Hochstamm-Obstbäumen stehen an – im Rahmen der NRW Fördermaßnahmen „Eler“ (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums), die der Kreis Viersen umsetzt. Ein bekanntes Angebot, aber dennoch eine Premiere, denn erstmalig bringt sich der ehrenamtliche Bereich des Nabu tatkräftig mit ein.

Die Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe Kempen unterstützen diesmal die Familie Prinz-Achterberg. „Wir haben uns über das Förderprogramm um die Streuobstwiesen beim Kreis Viersen beworben und den Zuschlag für eine Pflegemaßnahme und die Anpflanzung neuer Obstbäume erhalten“, sagt Annchristin Prinz.

Der Tönisberger Familie ist das Biotop Streuobstwiese wichtig, sie freut sich daher sehr über die Aufstockung und die fachlichen Pflegeschnitte auf den beiden bestehenden Streuobstwiesen. „Bei der Auswahl der Bäume haben wir auf eine hohe Biodiversität geachtet, das schafft letztendlich Resilienz“, bemerkt Prinz, die gerade einen Kaiser Wilhelm, eine alte Apfelsorte, einpflanzt. Mit der Förderung sensibilisieren wir für die enorme Bedeutung der Streuobstwiesen, die zur Kulturlandschaft gehören. Wir bringen bestehende Anlagen auf einen guten Pflegestand und schaffen Neuanlagen“, sagt Albert Erkens vom Amt für Bauen, Landschaft und Planung des Kreises Viersen. Allerdings müssen dafür die Voraussetzungen stimmen – beispielsweise eine mindestens 1500 Quadratmeter große Fläche in Form einer Wiese oder Weide im Ortsrandbereich. Im Unterschied zu anderen Fördermaßnahmen beinhaltet diese dabei nicht nur die Bereitstellung der Obstbäume an sich, sondern auch deren fachgerechte Pflanzung sowie einen Erst- als auch einen Zweitschnitt.

Wer einen Förderantrag stellen möchte, kann sich an Erkens, Telefon 02162/391328, E-Mail albert.erkens@kreis-viersen.de, wenden.

(tre)