Kempen Förderung für Schul-Sonnenschutz?
Der Sommer ist zwar vorbei, doch den Grünen brennt ein heißes Thema auf den Nägeln: Geld für Rollos und Markisen.
Kempen. In diesen windig-nassen Oktobertagen fällt es schwer, sich aufgeheizte Klassenräume vorzustellen. Doch natürlich gibt es jene Tage, an denen der Schweiß auf Schülerstirnen nicht von den Matheaufgaben auf der Tafel herrührt. Und solche Tage gibt es bekanntlich auch außerhalb der Sommerferien. Erschwerend hinzu kommt: Hitzefrei ist zwar laut Landesregierung ab 27 Grad möglich, nicht aber für die Sekundarstufe II — oder im Ganztag.
Die Kempener Grünen haben das heiße Thema aufgegriffen und machen sich für „gut temperierte Klassenräume“ durch Sonnenschutz an den Fenstern stark. Ihrer Meinung nach wird es, wenn die Sonne durch die Fenster „brennt“ oft so heiß, dass die Gesundheit gefährdet werde und ein effektives Arbeiten nicht mehr möglich sei.
„So geschehen nach den Sommerferien, als über viele Tage eine Raumtemperatur von 37 bis 40 Grad in einigen Räumen gemessen wurde, wie es in einem Schreiben der grünen Ratsfraktion an Bürgermeister Volker Rübo (CDU) heißt, unterzeichnet vom Fraktionsvorsitzenden Joachim Straeten und der Stadtverordneten Monika Schütz-Madré. Das war, so die Grünen-Politikerin zur WZ, unter anderem in der Gesamtschule der Fall gewesen. „Wir sind von Eltern angesprochen worden.“
Um übermäßige Sonneneinstrahlung zu verhindern, gebe es — außer Klimaanlagen - die Möglichkeit, durch Markisen, Rollläden und Rollos ein starkes Aufheizen zu verringern.
Das Thema ist jetzt im Herbst aktuell, weil die rot-grüne Regierung in Düsseldorf jüngst ihr milliardenschweres Investitionsprogramm „Gute Schule 2020“ vorgestellt hat (die WZ berichtete). Kempen könnte bis 2020 mehr als 1,6 Millionen Euro abschöpfen.
Die Grünen haben nun den Antrag an die Kempener Verwaltung gestellt, zu prüfen, ob durch das Förderprogramm Sonnenschutz-Maßnahmen mitfinanziert werden könnten. „Das bewerten wir derzeit“, sagte der Technische Dezernent Stephan Kahl auf Nachfrage der WZ. Grundsätzlich würden die weiterführenden Schulen im Schulzentrum (Real-, Haupt und Gesamtschule sowie die beiden Gymnasien) „intensiv untersucht“. Es müsse nun geschaut werden, welche Sanierungsmaßnahmen insgesamt sich für das Landesprogramm anböten.
In den Fachausschüssen im November steht dieser Themenkomplex laut Kahl auf der Tagesordnung.