Würdigung für Oedt Oedter Geschichte gibt es jetzt im Rheinischen Städteatlas
Oedt · (ure) Der Burgort Oedt gehört nun auch zum Rheinischen Städteatlas. Die Reihe wird vom Landschaftsverband Rheinland herausgegeben. Anne Henk-Hollstein, Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, hatte Grefraths Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) den Städteatlas in digitaler Form übergeben.
„Wir hoffen sehr, dass wir in einer Feierstunde diese besondere Würdigung Oedts nachholen können, wenn die Umstände es wieder zulassen“, sagt Karl Willmen, Vorsitzender des Oedter Heimatvereins.
Wenn man diese Ausgabe des Rheinischen Städteatlasses erwirbt, hält man eine blaue Mappe in den Händen. In präzisen Worten wird die Geschichte Oedts umfassend dargestellt. Genauso beeindruckend sind die beigelegten zehn Tafeln, die Karten und Fotografien aus der Geschichte Oedts zeigen. „Dargestellt wird das gesamte Leben in Oedt“, erklärt Willmen. Und das ist umfangreicher als man zunächst ahnt: Siedlungsgeschichte, Verkehrswege, Kirche, Zoll und Wegegelder, die Bruderschaften, Fischfang und Jagd, Armenwesen, die Kapellen, Schulwesen und Kindergärten, Girmes und die Burg Uda – um nur einige Themen zu nennen. „Es ist ein wahres Schätzchen“, sagt Willmen.
Die Beschäftigung mit der Stadt-, in diesem Fall Ortsgeschichte habe heute einen hohen Stellenwert in einer Region, die zu den dichtesten Städtelandschaften Europas zählt, teilte der LVR mit. In vielen Fällen, so auch in Grefrath-Oedt, hätten die Kolleginnen und Kollegen des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte, federführend Martin Pesch, Wolfgang Rosen und Esther Weiss, stadtgeschichtliche Pionierarbeit geleistet.
Das 1170 erstmals erwähnte Oedt gehörte zunächst zur Abtei Mönchengladbach. Die bei Oedt liegende Burgruine Uda diente im 14. Jahrhundert als Verwaltungszentrum der damals eigenständigen Landesherrschaft. Im Jahr 1349 wurde Oedt an den Erzbischof von Köln weiterverkauft und somit nach Kurköln eingegliedert. Die nun kurkölnische Landesburg erlangte bis zum 17. Jahrhundert ihre Bedeutung als Grenzfestung gegen die Herzogtümer Geldern und Jülich. Die 1879 gegründete Textilfirma Girmes bestimmte die Siedlungsgeschichte maßgeblich im 19. Jahrhundert.
Der Atlas zeigt einen unmittelbaren Gegenwartsbezug, da er die strukturellen Veränderungen der rheinischen Städtelandschaft in ihrer Gesamtentwicklung bis heute berücksichtigt. Karl Willmen ergänzt, dass das Oedter Heimatmuseum zusätzlich Einblicke in eine noch frühere Geschichte gewährt. Der Rheinische Städteatlas kann erworben werden beim Heimatverein Oedt, Kontakt per E-Mail (karlwillmen@yahoo.de) und in den örtlichen Buchhandlungen. Der Atlas kostet 25 Euro.